Wenn ich auf das Jahr zurückblicke, kommen mir nach und nach Erinnerungen, die ich fast schon vergessen habe. Es ist oft so, dass wir vor allem die negativen Dinge im Kopf haben, weil wir ihnen mehr Gewicht zuschreiben. Trotz gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen war das Jahr ein wirklich schönes für mich. Und es ist einiges passiert.
UMZUG
Wir sind nach Berlin gezogen und wir hatten von Anfang an wahnsinniges Glück. Nur 5 Wohnungen haben wir angeschaut und wir konnten am Ende sogar wählen. Damit haben wir nicht gerechnet – zum einen, weil und alle vor dem Wohnungsmarkt in Berlin gewarnt haben und zum anderen, weil Ansgar seinen Job noch gar nicht angenommen hatte und meine selbstständige Arbeit unsere derzeitig einzigen Einkünfte waren. Und dann kam die Zusage für diese Wohnung, die ich bislang nicht einmal auf Fotos gesehen habe, weil Ansgar allein bei der Besichtigung war und wir haben sofort zugeschlagen. 3 große, sanierte Altbauzimmer, die wir uns einrichten konnten. Genug Platz zum leben und arbeiten und für unsere Freunde und Familie. Ein Jahr später sieht es hier langsam aus, wie in einem richtigen Zuhause und auch die großen Räume und den Platz, mit dem ich Anfangs nicht so viel anfangen konnte, hab ich schätzen gelernt. Gerade kümmern wir uns um das Gäste/Arbeitszimmer und das ist tatsächlich der letzte Raum.
BLOGGING
Beruflich hat sich auch einiges getan - ich habe mich auf die Dinge konzentriert, die mir Spaß machen und weniger auf die, die mittlerweile nur noch eine Pflicht waren. Kein Gejette von Fashion Week zu Fashion Week mehr, keine tausend oberflächlichen Partys und kein Instagram-Schwanzvergleich mit irgendwem. Dafür mehr Themen, die mir am Herzen liegen, öfter mal meine Meinung sagen und Posts, die ich mit Leidenschaft schreibe. Wie leicht es ist, sich in der Social Media Welt zu verlieren habe ich 2017 gelernt. Weil man so schnell in diesem Strom mitgerissen wird und sich ganz plötzlich wiederfindet, zwischen gestellten Pärchenbildern und #Goals-Pics. Aber wenn ich morgens nicht mehr in den Spiegel schauen kann - für wen mache ich das ganze dann überhaupt? Und wenn ich selbst Teil dieses Einheitsbreis bin, was für ein Recht habe ich dann, das überhaupt zu kritisieren? Ich will ehrlich sein, besonders schwer war es nicht. Meinung kommt erstaunlich gut an. Bei euch, aber auch bei starken Brands, die gerne mehr als nur Produkte vermitteln wollen. So tut es mir überhaupt nicht leid, dass ich nie in meinem Leben für egal welches Geld für ein Waschmittel oder für eine Modelinie einer Lebensmittelkette werben werde und deshalb niemals reich werde, aber dafür einige unfassbar coole Kooperationspartner gefunden habe, die sagen "Schreib was du für gut und richtig hältst, Hauptsache du hast einen Mehrwert und eine Meinung." Von euch habe ich viel häufiger persönliche Nachrichten bekommen und das klingt jetzt unheimlich kitschig, aber es muss sein: Wenn ich auch nur einen von euch bestärken, beistehen oder inspirieren konnte, dann hat sich all das schon gelohnt. Für Geld habe ich das hier noch nie getan und für Erfolg werde ich nie meine Seele verkaufen.
PRIVATE MOMENTS
Besonders hart ist es für mich allerdings, Freunde zu verlieren. Weil man sich dann eingestehen muss, dass man sich geirrt hat, weil die eigene Menschenkenntnis doch nicht so groß ist. Besonders, wenn andere Freunde einem die Augen öffnen müssen, weil man sich schon lange nicht mehr getraut hat, richtig hinzuschauen. Das ist sicher eine Erfahrung, die man als Erwachsener macht: Menschen enttäuschen dich. Aber umso mehr beginnst du, deine richtigen Freunde zu schätzen und zum Glück habe ich noch nicht oft einen Menschen verloren, von dem ich dachte, er sei mein Freund. Ich habe in diesem Jahr wahnsinnig schöne Momente gesammelt mit Menschen, mit denen ich mein ganzes Leben verbringen möchte und die ich teilweise schon Jahre oder auch mein halbes Leben kenne. Und von den meisten Momenten habe ich nicht ein einziges Foto gemacht. Das sind Momente nur für mich. Nichts gestelltes oder inszeniertes und das fühlt sich richtig schön an.
TRAVEL
Ich bin auch gereist. Weniger, aber dafür mit Menschen, die mir am Herzen liegen und nur an schöne Orte. Kroatien habe ich lieben gelernt und ich möchte in Zukunft gerne mal eine Woche mit Freunden am Meer dort verbringen und einfach nichts machen. Und dann war das Rhodos mit diesem unfassbar leckeren Essen, der wunderschönen Stadt und Lenis furchterregendem Kamikaze-Fahrstil. Helsinki hat mich am meisten überrascht und meine Begeisterung für skandinavische Länder gestärkt. Manchmal muss man gar nicht so weit fliegen oder fahren, um tolle Orte zu entdecken.
TBD STUDIO
Ein Herzensprojekt ist tbd studio. Tbd steht übrigens für to be done und war ein Arbeitstitel, der dann einfach geblieben ist. Auf Etsy verkaufe ich ein paar meiner Prints und auch nach den zahlreichen Online-Wallpapern meinen allerersten selbstgestalteten Kalender, der besser bei euch ankam, als ich es zu träumen gewagt hätte und somit fast komplett ausverkauft ist. Von all den Neuigkeiten hat mir das wohl am allermeisten bedeutet und euer Feedback freut mich noch immer ungemein. Für das nächste Jahr habe ich etwas ganz besonderes geplant. Im Grunde gleich mehrere Dinge. Das wird viel Arbeit, aber ich freue mich so sehr darauf, dass es mir in den Händen kribbelt.
Ich möchte euch zum Abschluss fünf Posts verlinken, die mir ganz besonders am Herzen liegen und vielleicht kennt ihr ja den einen oder anderen noch nicht. Ansonsten wünsche ich euch ein wundervolles neues Jahr, mit neuen, einzigartigen Erinnerungen und all das, was ihr euch sonst noch so wünscht.
Mein liebster Jahresrückblick bisher. Als ich mich bei Instagram angemeldet habe, bin ich unzähligen Bloggern gefolgt, nur um dann festzustellen, dass mir das ganze KlamottenSchminkeDetoxkurenWerbe-Dings auf den Keks ging. Du bist eine der wenigen, die in meinem Feed geblieben sind weil du es schaffst, Dinge, für die ich keine Worte finde, auf den Punkt zu bringen. Danke dafür und bitte, bitte mehr davon.
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oh wow, vielen Dank! Das freut mich echt so sehr!
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Wunderschöner Jahresrückblick den ich sehr gerne gelesen habe. Von grundauf ehrlich und somit inspirierend, super! Instagram habe ich schon lange den Rücken zugewandt, ich öffne die App schon Monate nicht mehr. Für mich hieß es Back to the roots, zurück zum Bloggen (sowohl ich selbst als auch was/wo ich lese).
Liebe Grüße
Carry
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Auf ein tolles 2018!
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Happy New Year!<3
http://www.blogellive.com/2017/12/31/bye-2017/
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Happy New Year! Absolutely love the fact that you have found your voice and topics to talk about in this overly obsessed # world! It is indeed hard to get out of the vicious cycle of the overly commercialised blogging world. Hope to see more inspiring posts like this one! xoxo
Rock Renee Blog
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So ein interessanter Beitrag. Vielen Dank fürs Teilen.
Hab ein schönes 2018!
Viele Grüße und ein traumhaftes Wochenende!
Celine von http://mrsunicorn.de
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2017 habe ich dich wwischendurch ein bisschen aus den Augen verloren, aber ganz ehrlich, dieser Post ist eben genau einer der Gründe, weshalb ich deinen Blog wieder lese oder zwischendurch immer wieder gekommen bin. Ich fand allerdings generell, dass du ein super angenehmer Mensch bist (wir haben uns damals auf Teneriffa kennengelernt, als wir mit Escada da waren).
Was Kroatien betrifft: Mein Papa ist Kroate & ich bin habe bisher jeden Sommer meines Lebens in unserer Wohnung in einem Mini Dorf verbracht. Deshalb empfehle ich dir Brela absolut, vor allem wenn ihr mal nichts machen wollt. Dort gibt es auch eine Menge wilder Strände. Ein Mietauto ist leider Pflicht, sonst kommt man da nicht so gut raus. Gornja Brela liegt am Berg, Donja Brela direkt am Meer. Das obere Dorf ist richtig klassisch, ein paar Orte weiter ist sogar ein Viehmarkt (jeden Dienstag). Sollten wir mal gleichzeitig in Kroatien sein, gebe ich dir natürlich sehr gern eine Führung
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oh, vielen Dank! ich hab mich auch sehr gefreut, dich kennen gelernt zu haben, allgemein war das eine richtig schöne Reise! Danke auf für den Tipp, ich möchte unbedingt wieder nach kroatien, am liebsten noch dieses jahr!
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Zum Schluss von 2017 hat mich besonders das Gespräch mit meinem Partner geprägt. Wir hatten faktisch kein leichtes und kein schönes Jahr, er ist seit mehr als einem Jahr chronisch erkrankt und somit haben wir oft gekämpft. Jedoch behalte ich komischerweise immer nur die schöne und positiven Dinge im Kopf, weswegen mich es leicht schockiert hat als er sagte das Jahr war grausam und Triest…da fällt einem nur wieder auf wie unterschiedlich Denkweisen doch sind. Ich bin froh, aus einem Automatismus, nur die schönen Dinge zu behalten.
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So many pretty looks!
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wonderful article!!
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