Ich bin nicht so wie andere Frauen. Ich bin anders. Mich kann man nicht mit anderen Frauen vergleichen. Mit Männern komm ich einfach besser klar, ich kann einfach nicht mit anderen Frauen befreundet sein.
Permanent, auf Facebook, im Fernsehen, im echten Leben springt mir diese Aussage entgegen. Nicht neuerdings, schon im Grunde seitdem ich zurückdenken kann, aber gerade im Moment scheint es ein wahnsinniger Trend zu sein.
Ich verstehe nicht, was genau so furchtbar an Frauen ist, dass man unbedingt hervorheben muss, dass man so anders ist. ‚Moment mal‘, habe ich einmal gefragt. ‚Wie sind andere Frauen denn?‘ Einfach emotionaler, machen immer gleich ein Fass auf und sind irgendwie anstrengender. Jungs seien da einfach direkter und ehrlicher. Einfach viel angenehmer als Freunde. Ich fühle mich angegriffen. Ich bin eine Frau. Und auch meine Freundinnen. Meine Mutter, meine Großmutter, meine Nachbarin… Gerade wurde die Hälfte der Menschheit in wenigen Sätzen degradiert und komplexe Charaktere zu einem Stereotyp zusammengefasst, nur damit du dich selbst hervorheben und besser fühlen kannst. Die besondere Ausnahme unter den emotionalen, zickigen Frauen die sich nur für Schminke und Klamotten interessieren. Und ich bin auch noch Blond – das heißt wohl ich bin dumm.
Das sind, so groß die Ironie ist, oft dieselben Menschen, die einen Atemzug später von Girlboss, Feminismus und Zusammenhalt redet. Aber nur solange sie sich selbst die besondere Ausnahme sind Vielleicht sind Menschen, die solche Dinge sagen tatsächlich anders, vermutlich aber nicht die bessere Form von anders, denn sie sind die Menschen, die dafür sorgen, dass ausschließlich Frauen Zicken sind. Oder Diven. Oder Schlampen.
Ich finde es erstaunlich, wie man diese Sätze so viele Jahre unterbewusst wahrnimmt, ohne sich jemals wirklich Gedanken darüber zu machen. Ich kann mich daran erinnern, dass ich vor einigen Jahren anfing, zu antworten, dass ich ein komplett gegenteiliges Empfinden hätte. Ich würde fast nur Mädchen zum Freund haben, denn die seien in Wirklichkeit die unkomplizierteren, loyaleren Freunde. Ich habe irgendwie versucht, diesen Trend auszugleichen, indem ich das Gegenteil erzähle. So ein Bullshit, das hat mich nicht besser gemacht, sondern höchstens genauso ignorant.
Ich kann dich beruhigen: Du bist nicht wie andere Frauen und ich auch nicht. Frauen sind auch nicht wie andere Frauen. Es ist nicht nötig, dich hervorzuheben, damit du etwas besonderes bist. Das bist du ganz von allein, dazu musst du dein Geschlecht nicht einmal herabwürdigen. Du bist auch auf keinen Fall cooler, wenn du dich nur mit Männern umgibst – dir entgeht einfach nur 50% der Menschheit.
Mir fällt an mir das Gegenteil auf umso älter ich werde Wie ähnlich wir Frauen uns doch sind.
Toller Anzug.
xx Rena
http://www.dressedwithsoul.com
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Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich mag Deinen Blog und die klare Sicht auf die Dinge. Ich muss mich in meinem Job oft „wie ein Mann“ verhalten, da ich eine Führungsposition innehabe und es trotz einer offenen Gesellschaft immer noch schwieriger für Frauen ist, sich zu behaupten. Und dass, obwohl ich in der Beautybranche arbeite, eigentlich eine weibliche Welt. Nichtsdestotrotz bin ich gerne Frau, habe eine emotionale Seite und sowohl weibliche als auch männliche Freunde. Es kommt nicht auf das Geschlecht an, sondern wie man sich seinen Mitmenschen gegenüber verhält. Auch wenn das in dieser manchmal sehr oberflächlichen Welt manchmal verloren geht. Liebe Grüsse, Jeanne
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Was für ein wunderschöner Look! Du siehst in dem Outfit einfach mega cool aus!
Der Text finde ich wunderbar geschrieben und total inspirierend.
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Toller, wichtiger Beitrag – der ein Stück gesellschaftlich vertretenes Geschlechterklischee auf den Punkt bringt!!
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Oh was ein schöner Look !
Die Worte, die du gesagt hast und das tolle Outfit dazu
Wirklich sehr stimmig und einfach nur schön. Balsam für die Seele
Liebste Grüße,
Vivi
Vanillaholica.com
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Und ich dachte grad schon so, als ich die Überschrift gelesen haben: Ihr ernst? ? gut, dass ich den Text gelesen habe, wo du ja im Grunde genau meinen Gedanken in etwas komplexeren Sätzen wiedergibst.
Jeder ist individuell und diese Verallgemeinerungen hasse ich ja wie die Pest. Natürlich bin ich nicht wie „andere Frauen“ – aber das sind die anderen Frauen eben auch nicht.
Liebe Grüße und schöner Beitrag!
Nicole von http://www.bluetenschimmern.com
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Danke für deine reflektierten und wichtigen Worte!
Zu diesem Thema gibt es einen sehr guten Artikel, der dich und andere Leser*innen vielleicht interessieren könnte. Er zeigt genau auf, warum die von dir angesprochene Aussage eine sehr gefährliche Denke ist und was dahintersteckt. (Ich hab mein früheres Ich aus Jugendtagen leider darin wiedererkannt. )
https://theestablishment.co/the-dangers-of-the-cool-girl-ideal-76e59cf0f6ec#.x7oyupixf
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So wahr, Jana, so wahr! Mich regt das so auf, wenn ich immer höre, wie kompliziert Frauen doch sind. Wie wäre es, wenn wir einander nicht immer in den Rücken fallen und mit solchen Aussagen mehr Probleme schaffen?
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WOW
Was für ein toller Text, ich bin wirklich begeistert. Und dein Look sieht natürlich einfach super aus.
Wünsche Dir einen tollen Sonntag.
Liebe Grüße Lisa
http://www.hellobeautifulstyle.blogspot.de
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Gut geschrieben! Ich muss zugeben, dass ich das auch mal gesagt habe, bis ich irgendwann gemerkt habe, wie bescheuert das ist. Im Endeffekt ist jeder anders, ein Mann kann viel zickiger sein als eine Frau, es kommt nur immer drauf an, wen man fragt.
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Toller Beitrag, finde es super, dass du uns an deinen Gedanken teilhaben lässt.
Liebe Grüße, Isabelle
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Wiedermal ein toller Text. Auch ich gehörte früher zu dieser Sorte Frau, ohne zu merken was ich da eigentlich von mir geben. Heute sehe ich das natürlich anders. Wir sind alles Individuen und das ist auch gut so.
Liebe Grüsse
Sunny
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Cool cool cool, Jana!
Einfach nur cool.
Wahre Worte, schön verpackt. Ich bin verliebt!
xx Ana http://www.disasterdiary.de
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„Du bist nicht wie andere Frauen und ich auch nicht. Frauen sind auch nicht wie andere Frauen. “
Zwei super Sätze.
Meine Freund*innen sind vor allem erstmal eins: liebenswürdige Menschen. Und kein Geschlecht.
Die Fotostrecke finde ich übrigens auch ziemlich genial (gelber Hosenanzug vor rosa Wand!).
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Sehr schöner Text! Diese Männer-Frauen Stories sind auf dauer wirklich doof. Wir sind eben beide hier und es gibt solche und solche. Man muss weder betonen wie toll Frauen sind noch umgekehrt.
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at/ Foto/Lifestyle/Travel
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Super Text – ich rege mich schon seit Jahren über solche Aussagen auf – und frage mich auch – bin ich wirklich die einzige, der sowas auffällt? Danke dafür! LG *thea
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Das musste echt mal gesagt werden! Schön ist auch dein sehr versöhnliches Fazit am Schluss. Danke
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Jetzt, wo ich das hier bei dir lese, wird mir erst klar, wie oft ich sowas tatsächlich in meinem Alltag höre (und von wem). Und jetzt weiß ich auch, warum mich das immer so gestört hat. Danke dir dafür! Sehr stark!
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Ich freue mich sehr über deinen Post, denn ich befasse mich auch an allen Ecken mit dem Thema und jetzt gerade sogar aus wissenschaftlicher Perspektive, denn ich bin es leid den Feministinnen zu unfeministisch zu sein und den Nicht-Feministinnen zu feminin (was auch immer das heißen mag!). Die Theorie der „Token Women“. Die besagt kurzgesagt, dass das Hervorheben einer Frau zB als Führungspersönlochkeit sie unter einen Spot steht und dann alle noch genauer darauf schauen, was sie macht und bei Fehlern sofort den Finger draufhalten und es macht es zu etwas Besonderem, wenn eine Frau in einer hohen Position ist. Auch dieser ganze Fuck, bei denen Frauen nur sogenanntes männliches Verhalten nachahmen (ihren Mann stehen) widert mich an.
Doch ich muss auch zugeben, dass ich solche Sätze wie den von dir zitierten auch oft gesagt habe, als ich jünger war. Ich kam mit Männern eher klar und hab mich von den Girls oft verprellt gefühlt. Statt aber darüber zu meckern hilft es nur auch direkt zu sein und klar zu zeigen, was einem in Umgang und Freundschaft wichtig ist. Das meiste Trara ist doch nur angelernt und gesellschaftlich konstruiert (meines Erachtens).
Anstatt zu gucken, wer nicht doch wie die bessere Frau ist, wäre unterhaken und gegenseitig supporten, egal welchen Lebensweg (mit oder ohne Kinder oder Karriere oder oder oder) man geht.
Hier noch zwei Links zur Theorie „Tokenism“ falls jemand Bock hat.
http://gendermediatechnology.weebly.com/uploads/5/2/8/6/5286294/zimmer.pdf
http://ccdi-unisg.ch/wp-content/uploads/2015/10/buchbeitrag_erh%C3%B6hter_stress_bei_weiblichen_f%C3%BChrungskr%C3%A4ften.pdf
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Ein super Beitrag, echt toll!
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Danke, dass du mir gerade meinen mittelmäßig-schlechten Tag ein bisschen besser gemacht hast durch diesen Post. Wirklich inspirierend! Die Fotos sehen klasse aus und du hast Recht, denn schließlich könnte ich auch sagen, ich bin anders als alle andern. Bin ich auch, denn keiner ist wie ein andere, aber das macht mich nicht automatisch zu einem besseren Menschen.
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Wunderschöner Beitrag, Liebes!
Ich muss gerade vor allem deshalb schmunzeln, weil ich in meiner eigenen Beschreibung auf dem Blog heute „GIRL LIKE YOU“ eingetippt habe ;D
Fühl dich lieb gedrückt und hab noch einen schönen Samstag-Abend!
Liebst,
Mina von Minamia.de
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Das ist wirklich eine sehr gute Analyse dieses Satzes, den ich auch schon öfter gehört habe!
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Interessant, bin ich die EInzige, die wirklich mehr Männerfreundschaften hatte?? Momentan habe ich viel mehr mit Frauen zu tun und ja, diese Freundschaften sind komplizierter, weil Frauen untereinander ein viel stärkeres Konkurrenzdenken zu haben scheinen. Damit kannte ich mich bis dato nicht aus, weil meine männlichen Freunde sich nie als meine Konkurrenten gesehen haben. Kein Wunder – das sind sie ja auch nicht! Es ist nunmal TATSACHE: Männer und Frauen SIND unterschiedlich. Man wird nicht zum Feministen, wenn man behauptet, alle wären gleich… Alle sind gleich viel wert – aber nicht gleich! Deswegen kommen manche mit Männern , und manche mit Frauen besser klar .
lg
Esra
http://nachgesternistvormorgen.de/
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