Auf dem Plan: Ich bin mittlerweile schon seit fast einer Woche in der Heimat und hab noch einige Tage vor mir. Ich zieh hier das komplette Programm durch, mit Schützenfest und so, was in Ansgars Heimat das absolute Happening ist. Währenddessen wird auf dem Blog aber noch ein bisschen was Online gehen. Ich hab letztens so eine Art Kolumne oder Gedankenpost geschrieben, die ich noch veröffentlichen wollte.
In der letzten Zeit kamen so viele Jobs auf einmal, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, das Drumherum zu sehr zu vernachlässigen. Werbung sollte eigentlich immer nur ein kleiner Teil von dem sein, was man produziert, sonst geht irgendwann der Mehrwert flöten und wer klickt schon gerne freiwillig auf einen Werbekanal? Manchmal ist das schwer zu planen – dann kommt wochenlang gar nichts rein, was man annehmen mag und plötzlich mehrere coole Projekte auf einmal und man überlegt drei mal, ob man das jetzt wirklich absagen soll, weil man schon zwei andere Sachen geplant hat…
What happened: Instagram macht mir gerade so richtig Spaß. Endlich. Ich hab einen Weg gefunden, der mir wirklich leicht fällt und mich von dem Standard-Zeugs ein wenig abhebt und ich frage mich, wieso ich nicht schon eher darauf gekommen bin. Wenn Instagram schon so fake ist, dann nutze ich das einfach so richtig aus. #isitreal?
In den Medien: Ich möchte gerne mit euch teilen, was auf der Pegida Demonstration passiert ist. Wenn ihr schon informiert seid, könnt ihr jetzt einfach schnell weiterscrollen und für euch anderen: Lest das mal. Das ist wichtig. Echt jetzt. Es ist auch ziemlich interessant:
Am Rande einer Pegida Demo in Dresden war ein Reporter mit Kameramann vom Format Frontal 21 unterwegs, um über die besagte Demo zu berichten. Das ZDF Team wurde während des Drehs zunächst beschimpft, dann bedrängt und gleich im Anschluss ganze 45 Minuten durch die Polizei behindert.
Ein dicker Mann mit Fischermütze in Deutschlandfarben, Karohemd und Steppweste schreit zunächst aus vollem Halse Lügenpresse, drängt sich ins Bild und ruft empört, man solle ihn nicht filmen, sie würden damit eine Straftat begehen. Weitere Demonstranten kommen näher, schimpfen, bedrängen das Team und schlagen nach der Kamera. Das ist übrigens ein sehr beliebtes und wie man sieht effektives Vorgehen von Rechten, um die Presse bei ihren Demonstrationen zu behindern und einzuschüchtern.
Die Polizei in unmittelbarer Nähe schreitet nicht ein. „Sie kommen jetzt mit zur Polizei, ich habe Sie jetzt mehrmals aufgefordert“ ruft der Fischerhut-Mann immer wieder. Irgendwann wird die Polizei aktiv und zwar gegen das Filmteam. Nachdem das Team zum ersten mal festgehalten wurde, wird es kurz darauf wieder von der Polizei behindert. Sie müssen weitere male ihre Ausweise vorzeigen. Ein Demonstrant stellt Strafanzeige wegen Beleidigung, obwohl anhand des Filmmaterials klar zu erkennen gewesen wäre, wie haltlos seine Anschuldigungen waren, doch davon wollten die Polizisten nichts wissen. Über 45 Minuten hat man das Team von seiner Arbeit abgehalten und der Ministerpräsident Sachsens beteuert, dass hier „nach Recht und Gesetz gehandelt wurde“.
Hier findet ihr das Video von Frontal 21 und hier eine Meldung vom sächsischem Staatsministerium, dass der lustig aussehende Mann mit Fischerhut, der mittlerweile ein Internet-Meme geworden ist, auch noch beim LKA arbeitet. Das hier ist ein Paradebeispiel dafür, wie Rechte ihre Interessen durchsetzen: Sie bedrängen, schreien, lügen, zeigen an und die Polizei in Sachsen unterstützt noch fröhlich. Damit es nicht ganz so traurig wird, habe ich noch die schönsten Tweets für euch gesammelt:
Ok hab dann aufgehört pic.twitter.com/pRs0xqTjVR
— Alistration ? (@AlisGschmarri) 22. August 2018
Aus aktuellem Anlass #pegizei #Sachsen pic.twitter.com/SRzTVtugg5
— AD Karnebogen (@ADKarnebogen) 22. August 2018
#Pegizei pic.twitter.com/iFnBLNXykS
— dorminirks (@dorminirks) 22. August 2018
New in: Passend dazu habe ich ein neues T-Shirt. Von meinem Wunsch hatte ich ja schon im letzten Weekly Update erzählt und jetzt bin ich tatsächlich bereits stolze Besitzerin eines Barista T-Shirts. Ich hab’s nämlich bei Spreadshirt gefunden und das Gute ist, man kann das Logo auch anpassen, ich hab’s mir etwas kleiner an die Seite geschoben und schon einige Komplimente für mein T-Shirt bekommen.
dafür muss man das internet doch lieben, die reaktionen auf den mann mit fischerhut sind ja der hammer.
hab’s eh schon auf instagram kundgetan, aber fettes lob für deine feed-revolution. faust -> auge. und kommt vom herzen, das merkt man auch.
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Man möchte einfach nur brechen. Schön, dass du immer mal wieder solche Sachen auf deinem Blog bringst. Und deine #isitreal – Bilder sind ganz wundervoll ♡
Ich wohne seit 6 Jahren in Dresden und irgendwie mag/mochte ich Dresden sehr. Die Elbwiesen, die Größe, die Kuktur, die Nähe zur Sächsichen Schweiz, zu Prag, zu Berlin- man braucht keine 30 min um von A nach B zu kommen und anderes.
Ich werde nun aus Dresden weg ziehen, in den letzten 3 Jahren hat sich so eine schlimme Ohnmacht hier entwickelt. Ich hasse das Bild, was Dresden für den Rest der Welt ist. Ich hasse es, dass es keine Gegenbewegung mehr gibt. Es gab sie mal, ich war dabei. Lange. Aber es ist einfach so frustrierend, wenn man Angst haben muss, Angst um die Paten, die man aus Syrien betreut, denen man immer wieder sagt, bleibt bitte Montagabend zu Hause, Angst um sich selbst, wenn man auf dem Heimweg mit „Antifafo*ze“ betitelt wird oder man an den Kopf geworfen bekommt, dass man sich nicht wundern soll „wenn man mal von ‚Denen‘ vergewaltigt wird“ ich habe so einen abgrundtiefen Hass gegen diese Menschen. Leider geht Dresden da als Stadt eher mit Duldung und Ignoranz ran. Die vielen Kollektive, die sich unabhängig von der Stadt Dresden gegen Pegida und rechts gebildet haben, gehen eher der Flüchtlings/Integrationsarbeit nach und so marschieren immer noch jeden Montagabend diese unfassbar ekelhaften Menschen im Kreis und brüllen „absaufen“ mit der Frauenkirche im Hintergrund. Mit Kindern in der 1. Reihe und jeden Montag, wenn die Innenstadt geperrt ist, die Tram umgeleitet wird, weiß man wieder „Ach ja“.
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Kopf hoch und vielen Dank für Deine Arbeit, die die Welt und vor allem Dresden menschlicher und schöner macht! Alles Gute für dich und deine Paten!
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Ich wollte dir mal schreiben und sagen, wie großartig ich deine Art der Instagrambilder finde. Die Vermischung von Realem und Fiktionalem endet in deinen Bildern in einer Art Traumwelt, die mich in irgendeiner Weise inspiriert und auf merkwürdige (positive) Art melancholisch macht.
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Danke, dass du deine politische Meinung immer wieder offen kundtust, bin voll bei Dir!
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Deine neue Art von Insta-Bildern finde ich mega cool. Wenn schon fake, dann so richtig
Das mit der Pegida Demo ist einfach richtig krass – besonders, dass die Polizei die Rechten da so unterstützt hat schockiert mich.
Aber ich finde es auch gut, mit Humor (Karikaturen, Memes etc.) da ranzugehen um den Rechten zu zeigen, dass sie nicht ernstgenommen werden und einfach nur eine Lachnummer sind.
Ganz liebe Grüße,
Krissi von the marquise diamond
https://www.themarquisediamond.de/
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