eine kleine Challenge: 1,5 Liter Wasser

Im Durchschnitt besteht der Mensch zu 65 Prozent aus Wasser. Man sieht es uns nicht an, aber wir sind quasi wandelnde Aquarien. Das Wasser reinigt und entsorgt schädliche Stoffe und verarbeitet lebenswichtige Salze, Tag für Tag. Nachschub ist also überlebenswichtig. Wasser ist zuständig für unzählige Reaktionen und unser Stoffwechsel würde ohne Wasser gar nicht funktionieren.

Das Problem ist: Ich trinke nicht. Ich find’s lästig. Ich habe nie Durst, ich vergesse es immer und es fällt mir schwer, Dinge, die meiner Gesundheit schaden, zu ändern, solange mein Leben nicht gefährdet ist. Wenn es hoch kommt habe ich in den letzten Jahren vielleicht einen halben bis Dreiviertel Liter am Tag getrunken. Ich geb’s zu, ich bin da echt nicht gut drin, aber das will ich jetzt ändern.

  • Wenn wir bereits 0,5 bis 3 Prozent Wasserverlust haben, tritt erst das Durstgefühl auf. Wir können uns nur noch schwerer konzentrieren. Bei Mundtrockenheit ist der Mangel meistens doppelt so hoch.
  • Bei 3 bis 5 Prozent Wasserverlust haben wir häufig Kopfschmerzen und klagen über Müdigkeit, wir fühlen und kraftflos und in diesem Zustand sollten wir ein starkes Durstgefühl haben.
  • Bei über 5 Prozent Wasserverlust bekommen wir erhöhten Blutdruck und Herzrasen, die Körpertemperatur kann sich bereits steigern.
  • Ab 6 Prozent Wasserverlust kann es zu erhöhten Temperaturen und Fieber kommen. Uns ist übel und schwindelig und oft sind wir sehr reizbar und fühlen uns erschöpft.
  • ab 10 Prozent besteht die Gefahr eines Delriums. Wir haben Kreislaufstörungen oder können sogar Halluzinationen bekommen. Verwirrtheit und Krämpfe treten häufig auf.
  • bei 15 bis 20 Prozent Wasserverlust sterben wir in der Regel

Ich schreibe das nicht, um euch Angst zu machen. Mir hat dieser Verlauf ein bisschen die Augen geöffnet und gezeigt, dass es durchaus Sinn macht, auf seinen Wasserhaushalt zu achten und dass ich dringend etwas ändern muss. Ich hatte vor einigen Jahren den Mut gefasst und bin zum Arzt gegangen. Ich gehe wahnsinnig ungern zum Arzt und man sieht mich dort eigentlich nur, wenn ich bereits halb tot bin. Dort hat man mir Blut abgenommen, während ich damit gekämpft habe, nicht vor Schreck tot umzufallen (allein die Vorstellung, dass mir jemand Blut abpumpt, lässt meine Knie weich werden). Ich konnte mir einfach nicht erklären, wieso ich ständig so müde, schlapp und ausgelaugt bin und auch nach dem Bluttest konnte man es mir nicht erklären. Mir fehlt eigentlich nichts war die Antwort.

Ich bin ehrlich, ich weiß nicht, ob es tatsächlich daran liegt, dass ich viel zu wenig Wasser trinke, aber es gibt mir ein bisschen Hoffnung, dass ich es ändern kann. Dass ich etwas tun kann gegen meine Kopfschmerzen, meine Schlappheit. Es ist irgendwie lästig, zu realisieren, dass ich kein Durstgefühl habe und nicht auf meinen Körper hören, sondern einfach trinken sollte, aber es ist etwas, was ich hinbekommen kann. Es ist kein überteuerter Detox-Tee, oder seltsamer Nährstoff-Shake, in den ich investieren muss. Es ist einfaches Wasser. Das bekommt man ja wohl hin, oder? Es ist gut für die Haut, für die Haare, für den Stoffwechsel, genug Motivation sollte also eigentlich da sein.

Hier ist meine Challenge: Jeden Tag 1,5 Liter. Damit fange ich an. Das klingt für manche lachhaft wenig, für mich ist es fast das dreifache meines ursprünglichen vermeintlichen Bedarfs. Ich habe mir eine App gedownloaded, in der ich eintragen kann, wie viel ich bereits getrunken habe und die mich regelmäßig daran erinnert, ein bisschen mehr zu trinken. Ich empehle euch keine spezielle, weil ich nur diese eine ausprobiert habe und es ganz viele wirklich schöne Apps gibt. Gebt einfach „Wasser trinken“ ein und sucht euch aus, was ihr am schönsten findet. Jeden morgen zum Beispiel, trinke ich erstmal ein Glas Wasser, um den Flüssigkeitsverlust in der Nacht auszugleichen. Ich hab’s bislang geschafft und ich bin ganz ehrlich: Es macht keinen Spaß. Ich fühl mich irgendwie ungewohnt voll, muss öfter auf die Toilette. Ich fühl mich irgendwie anders, aber dafür habe ich fast keinen Heißhunger auf Schokolade mehr und hatte auch seitdem keine Kopfschmerzen mehr.

Wichtig ist, nicht einfach einen Liter zu exen, sondern sich das Wasser über den Tag aufzuteilen. Zwischen den Gläsern sollten im Idealfall ungefähr eine Viertelstunde liegen, weil der Körper nur etwa einen Viertel Liter Wasser auf einmal aufnehmen kann. Lieber vor der Mahlzeit ein Glas Wasser trinken, als unmittelbar danach aber grundsätzlich immer, wenn man Durst hat. Und je älter wir werden, desto mehr nimmt unser Durstgefühl ab, deshalb sind vor allem auch ältere Menschen von diesem Thema betroffen.

Ich habe gemerkt, dass es mir viel leichter fällt, zu trinken, wenn ich eine Scheibe Gurke oder Zitrone ins Wasser lege. Außerdem ist es einfacher aus dem Glas zu trinken als aus einer Flasche. Auch ein Schuss Saft im Wasser funktioniert sehr gut bei mir. Dass Kaffe dem Körper Flüssigkeit entzieht ist die Meinung von vielen Experten. Ich habe aber schon eine Studie gesehen, in der das Ergebnis war, dass man Kaffee genauso gut trinken kann wie Wasser und sogar gesund ist. Wie man das persönlich sieht, muss jeder selbst sehen. Ich persönlich behandele Kaffee und Tee wie Wasser.

Ich ändere jetzt jedenfalls mein Trinkverhalten. Seid ihr dabei?

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13 Comments

  • Franzi
    5 Jahren ago

    Hallo,
    das du mehr trinken willst, finde ich gut und sehr wichtig. Hoffentlich hälst du lange durch. Ich hab gelesen, wenn man etwas 21 Tage durchhält, dann hat man es verinnerlicht und behält es bei.
    Das du Kaffee wie Wasser behandelst kann ich gar nicht verstehen. Nach einem Kaffee hab ich schon soooo doll durst.

    Liebe Grüße Franzi




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    • Jana
      5 Jahren ago

      umso besser, dann fällt das trinken leichter




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  • Lena
    5 Jahren ago

    Du hast recht, mein Dozent in der Uni (Sozialmedizin und er hatte wirklich Ahnung ) hat mal gesagt, dass man seinen Flüssigkeitshaushalt auch nur mit Kaffee aufrecht erhalten kann, wenn man das verträgt.




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  • lisi ledbetter
    5 Jahren ago

    das ritual mit dem glas nach dem aufstehen habe ich auch seit dem jahreswechsel, jetzt geht es mir richtig ab wenn ich es vergesse – oder nicht vorbereite, ich hab eine flasche am bett stehen falls ich nachts durstig werde.




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  • Anja
    5 Jahren ago

    Mir geht es genau so wie dir, bloss mag ich es gar nicht, wenn das Wasser nur leicht nach etwas schmeckt. Deshalb bleibt es bei mir pur, oder dann eben Tee. Wenn ich arbeite fällt mir das Trinken nicht so schwer, da wird schnell ein paar Schlucke bei einem Telefonat getrunken etc. Aber wenn ich Zuhause bin fällt es mir viel schwerer, weil ich nicht einfach ein Glas neben mir stehen habe.
    Beim Kaffee gehen die Meinungen ja sehr auseinander. Ich habe gelesen, dass Kaffee zwar kein Wasser entzieht (was ja viele sagen), aber auch nicht mehr „hinzufügt“. Damit bleibt es ein Nullsummen-Spiel. Deshalb geniesse ich einfach meine zwei, drei Tassen Kaffee, statt sie zu meinen Getränken zu zählen.
    Aber die Tabelle motiviert tatsächlich, ich wusste nicht, dass schon so „wenig“ Verlust, solche Auswirkungen haben kann. Also danke dafür!
    Ich drücke dir auf jedenfall die Daumen für die Challenge




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  • Arunika
    5 Jahren ago

    Ich kenne das, ich neige auch dazu, viel zu wenig zu trinken und muss mich immer wieder daran erinnern. Ich achte seit ein paar Monaten wieder vermehrt darauf und habe tatsächlich seitdem keine Kopfschmerzen mehr, meine Haut sieht frischer aus und ich fühle mich insgesamt irgendwie besser. Es ist einen Versuch wert!




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  • Lisa
    5 Jahren ago

    Hey Jana, gut, dass du auf deinen Wasserhaushalt aufpassen möchtest. Das habe ich bereits vor Jahren gemacht. Mein Problem war zum Beispiel, dass ich keine Kohlensäure mag. Bei uns zu Hause gab es immer nur Wasser mit Kohlensäure. Mir ist das irgendwie zu bitter, zu säurehaltig eben. Als ich vor knapp 10 Jahren dann zu Hause ausgezogen bin habe ich gemerkt, dass es ja auch Wasser ohne Kohlensäure gibt. Und von da an meine 1,5 Liter-Challenge gestartet. Anfangs habe ich mir Wasser gekauft, da es bei uns aber auch unbedenklich ist Leitungswasser zu trinken, habe ich mir folgende Anschaffung (ohne dass ich Werbung machen will ) besorgt und kann es nur empfehlen, wenn man sie so den Tag über mit sich rumschleppt und nach und nach leer trinkt LG und viel Erfolg
    https://www.amazon.de/Nalgene-Kunststoffflasche-Everyday-Silo-682009-0570/dp/B06XCL6WGX/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1521710829&sr=8-1-spell&keywords=nalegne%2B1%2C5%2Bliter&th=1




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  • Rina
    5 Jahren ago

    Ich habe mir vor Jahren das viele Wasser trinken einfach mal angewöhnt und trinke inzwischen locker täglich 2-3l. Go for it!

    Aber bzgl. deiner Müdigkeit/Schlappheit – wurde B12 getestet? Vegetarier/Veganer haben da oft einen Mangel und bei mir lag es tatsächlich daran – nach regelmäßiger Einnahme von sehr hoch dosierten B12 Tabletten geht es mir so viel besser und ich bin wieder ich selbst!




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    • Jana
      5 Jahren ago

      Ja, genau, ich dachte auch dass mir vielleicht Eisen oder sowas fehlt. Der Arzt meinte mein B12 Spiegel wäre ein bisschen niedriger, aber nicht wirklich nennenswert. Ich nehme jetzt ab und zu Mal so eine lutschtablette




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  • Krissi
    5 Jahren ago

    Oh man, mir geht es ganz genauso wie dir! Ich trinke viel zu wenig – wenn ich kein Durstgefühl habe, dann trinke ich auch nichts. Ich bin seit längerer Zeit auch ständig müde und erschöpft, habe öfter mal Kopfschmerzen. Mit meinem „Trinkproblem“ habe ich das noch gar nicht in Verbindung gebracht. Ich glaube, ich werde auch mal so eine Challenge starten. Ich habe es vor einiger Zeit mal mit einer Trinkapp versucht, aber habe nach ein paar Tagen aufgegeben. Aber auf das ständige „ausgelaugt sein“ habe ich jetzt echt keine Lust mehr – also wird jetzt nicht mehr aufgegeben!
    Danke für den hilfreichen Beitrag. Ich wünsche dir weiterhin ganz ganz viel Erfolg bei der Challenge und würde mich sehr freuen, wenn du ab und zu berichten würdest, wie es dir so geht

    Du wirst das packen!

    Ganz liebe Grüße,
    Krissi von the marquise diamond
    http://www.themarquisediamond.de/




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  • Patricia
    5 Jahren ago

    Mir geht es genauso und ich versuche es schon seit Jahren. Egal, was ich probiert habe, es hält ein paar Tage an und dann werde ich schludriger. Furchtbar. Ich hab jetzt sogar jedes einzelne Glas Wasser auf meine To-Do-Liste mit aufgenommen. Hat anfangs gut funktioniert, aber dann immer weniger. Da ich gerade stille, ist es umso wichtiger, weil das ja zusätzlich Flüssigkeit entzieht. Aber ich bekomme es einfach nicht gebacken. Und ich schäme mich dafür, weil es Menschen auf der Welt gibt, die sich über ein Glas Wasser wie verrückt freuen würden. Aber ich finde Trinken anstrengend und habe kaum Durstgefühl. Also falls es bei dir funktioniert und du es langfristig packst, ich bin dankbar für jeden Tipp…




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  • Katie
    5 Jahren ago

    Ich trinke eher zuviel. 2 Kannen Tee je 1 liter und mindestens zwei 1,5 liter flaschen stilles Wasser. Ich finde aber das mehr trinken auch einfach schwieriger wird, wenn man uterwegs ist oder arbeitet. Wenn ich zur Uni gehe trinke ich halb soviel, einfach weil ich keine zeit habe. Ich denke der zetifaktor ist bei vielen der grund, warum sie zu wenig trinken.




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  • Leni
    5 Jahren ago

    Ich hab das letztes Jahr angefangen und bin mittlerweile meistens ziemlich gut dabei. Aber ja, ich muss seitdem öfter auf Toilette und das nervt mich ziemlich stark. An das regelmäßige Trinken habe ich mich mittlerweile gewöhnt und mache es ohne Nachzudenken. Nur die dauernd volle Blase, die muss ich noch trainieren
    Liebe Grüße,
    Leni




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