Manchmal fürchte ich mich ein wenig davor, älter zu werden. Die 30 stelle ich mir besonders schlimm vor, das ist in meiner Vorstellung nämlich die Zuspitzung das äußeren Drucks. Es geht langsam los – die Erwartung der Familie an einen Nachfahren, die Tischgespräche, die ersten Babys im Bekanntenkreis. Jetzt beginnt langsam die Zeit, in der man seinen eigenen Kinderwunsch erklären soll und sich kurz darauf einen Lobgesang über das Segen der Kinder anhören muss. Kinder sind so toll, die sind so wahnsinnig niedlich und generell eine Bereicherung für das Leben.
Das mag stimmen, aber die Frage ist, für wen? Kinder machen nicht immer glücklich, sie machen oft auch depressiv – 15% der frischen Mütter um genau zu sein und auch Väter sind davon betroffen. Und noch furchteinlößender: Es gibt eine Studie, die ich irgendwann vor Monaten fand und die mir nicht mehr aus dem Kopf geht. 70% der Eltern mit Kind sollen unglücklicher sein als vorher. Da sind die ernormen Kosten, die auf einen zukommen, die Verantwortung für ein menschliches Wesen, das man über 18 Jahre groß zieht und nicht zu vergessen: Die gesundheitlichen Risiken. Der Körper verändert sich vor und nach der Geburt und das meistens nicht zum Positiven. Und irgendwie muss man auch noch ein Baby aus sich herauspressen. Mir macht das wirklich Angst. Wie soll ich das alles überhaupt schaffen? Da kann mir jede Mutter noch so oft „das ist so schön“ erzählen – die Entscheidung muss ich eben ganz alleine fällen.
Diese Depressionen, diese Zweifel sind in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Niemandem ist es erlaubt, zu sagen, dass er im Nachhinein lieber keine Kinder bekommen hätte, ohne wie ein absolutes Monster dazustehen. Wenn man Mutter ist, muss man aufpassen, was man sagt. Und das macht es irgendwie noch schlimmer. Wenn ich ein Kind bekomme, muss ich entschlossen sein. Dann darf ich nicht mehr sagen, wie unsicher ich bin. Bei jeder Entscheidung geht es in irgendeiner Weise um das Kind. Mir kommt es vor, als wenn du oft nicht mehr offen mit deinen Gefühlen und Zweifeln umgehen darfst, sobald du eine Mutter bist.
Ich liebe meine Freiheiten und die Möglichkeit der Spontaneität. Ich verreise gerne, gebe mein Geld gerne für Quatsch aus, gehe abends gerne spontan etwas trinken. Ich genieße unser Leben zu zweit, das einfach mal auf uns zukommen lassen, das unvernünftig sein. Wieso versucht mir die Gesellschaft ständig einreden zu wollen, dass mir noch ein Baby zu meinem Glück fehlt? Und wieso kommt in mir fast schon ein Pflichtgefühl auf, dass ich ein Kind bekommen muss, um den Erwartungen der anderen gerecht zu werden? Das ist mein Leben. Meine eigene, kurze Zeitspanne auf dieser Welt und ob ich mein Leben dazu nutzen möchte, ein weiteres Leben heranzuziehen, sollte doch meine Entscheidung sein. Ich möchte nicht von dir hören, dass ich es bereuen werde, weil du gar nicht wissen kannst, dass das passiert. Und ich will auch nicht von dir hören, dass ich nicht weiß, was wahre Liebe ist. Und am allerwenigsten toleriere ich irgendwelche Uhren-Tick-Imitationen.
Vielleicht wäre ich sogar eine ganz gute Mutter, weil ich mit Stress gut umgehen kann. Vielleicht bin ich gar nicht dazu geeignet, weil ich bei dem Gedanken, Windeln zu wechseln oder Kotze wegzumachen, Gänsehaut bekomme. Ja, es gibt viele glückliche Eltern und für viele Menschen ist es die absolute Erfüllung, seinen Nachwuchs endlich in den Händen zu halten. Aber ich glaube auch, dass es das für einige eben nicht ist und Ich werd’s wohl herausfinden oder nicht, denn ich weiß nicht, ob ich Kinder bekommen möchte. Ich weiß nur, dass ich in diesem Moment keins will. Erst recht nicht, um die Erwartungen der anderen zu erfüllen.
Word!
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Hm..ich weiß nicht. Finde dein Artikel greift viel zu kurz für so ein komplexes Thema. Du hast keine Pflicht, ein Kind zu bekommen. Ich bin auch Ende 20 und an mich stellt glücklicherweise keiner diese Erwartung. Kinder aber vorrangig mit Kosten, Unglück und Erbrochenem zu verbinden, finde ich irgendwie auch befremdlich.
Der Artikel ist mir zu oberflächlich und nichtssagend, bzw. lese ich nur deinen persönlichen Frust an eine vermeintliche Erwartungshaltung raus.
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was hätte ich deiner Meinung nach noch hinzufügen sollen?
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Ich persönlich hätte es sinnvoller gefunden, weniger in schwarz-weiß einzuteilen. Kinder zu haben oder zu bekommen ist ja nicht nur toll oder total deprimierend. Ich bin selbst keine Mutter, aber ich denke, das Spektrum ist hier weiter als diese zwei Extreme. Ich denke auch, deine zitierte Studie ist schwierig (man findet sie über deinen Link übrigens leider nicht). Kann man Glück überhaupt auf einer Skala messen?
Schwieriges Thema, vielleicht zu schwierig für einen kurzen Artikel. Trotzdem interessant, dass du es aufgreifst.
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Dass das Kinder bekommen „total deprimierend“ ist, habe ich aber tatsächlich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass 15% der Frauen an einer postnatalen Depression leiden und auch, dass es meine Entscheidung ist, ob ich ein Kind bekomme und es sicher nicht für jeden die richtige Entscheidung ist. Dass es manche auch sehr glücklich macht, habe ich ebenfalls geschrieben? Letztendlich ist es ja eine Kolumne, in der ich meine eigene Sicht schildere, dass es ganz viele ganz anders sehen, ist mir natürlich bewusst und das ist auch gut so.
Glücklichkeit in eine Skala zu packen ist vielleicht an sich nicht so einfach. Aber wenn man ein Paar fragt, wie glücklich sie sind, bevor sie ein Kind haben und sie dann später nochmal als Eltern befragt und sie sich fast alle für eine tiefere Zahl entscheiden, finde ich das schon irgendwie bedenkenswert. Das kann aber auch gut an unserer relativ kinderfeindlichen Gesellschaft liegen, Eltern wird es in Deutschland eben einfach nicht leicht gemacht.
Ich glaube übrigens auch, dass man das Kinder bekommen bereuen oder in Frage stellen kann und seine Kinder trotzdem über alles lieben kann. So vielschichtig sind wir Menschen…
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Ich konnte meine Gefühle über deinen Text während des Lesens auch nicht so ganz Einordnen.
Ich glaube, dass man den Artikel zumindest teiweise so verstehen könnte (und ich glaube nicht, dass du das so meintest), dass du Menschen, die bereits Eltern sind ein wenig unterstellst, dass sie nur vorttäuschen glücklich zu sein. Das wird bei einigen vielleicht etwas sauer aufstoßen. Ich glaube auch, dass das Thema wesentlich komplexer ist, das du hier kurz anreißt.
Allerdings sollte man deinen Artikel doch auch einfach nicht als wissenschaftlichen Text lesen. Er ist, wie du schon sagst, eine Kolumne. Er zeigt einfach sehr gut deine Stimmung und deine Gefühlslage zu diesem Thema. Und dass dich das Thema so aufwühlt, zeigt einmal mehr, dass wir alle einfach viel toleranter mit den individuellen Lebens- und Zukunftsentscheidungen unserer Mitmenschen umgehen sollten.
Es ist okay keine Kinder zu wollen. Es ist okay, auch mit 30 noch nicht zu wissen, ob man Kinder will. Und es ist auch okay, wenn man sich seitdem man ein Teenie ist eine Familie wünscht. Es ist ok glücklich ohne Kind zu sein. Es ist ok glücklich mit Kind zu sein. Es ist ok auch manchmal unglücklich darüber zu sein, dass man ein Kind hat, oder unglücklich darüber zu sein, dass man keins hat!
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Danke für deine Antwort. Vielleicht bin das nur ich, aber bei mir kam der Artikel sehr negativ an. Postnatale Depression und „unglücklich sein“ sind auch nochmal verschiedene paar Schuhe und ich denke, Menschen, die keine Kinder haben, können das selbst weniger gut beurteilen. Wie gesagt: Es scheint mir kaum möglich, Glück irgendwie messen zu können und noch schwieriger festzumachen, dass Unglück aus Kindern resultieren kann.
Unabhängig davon finde ich es aber schön, dass du deinen Weg scheinbar gefunden hast. Den sollte man aber auch anderen wiederum gönnen können.
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Aber genau das tue ich doch. Ich habe doch nie gesagt und würde nie sagen, dass Kinder bekommen scheiße ist und die Leute das lassen sollen. Ich habe gesagt, dass es die eigene Entscheidung ist, unabhängig von der gesellschaftlichen Erwartungshaltung?
„es gibt viele glückliche Eltern und für viele Menschen ist es die absolute Erfüllung, seinen Nachwuchs endlich in den Händen zu halten“
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Unter dem Post zu schreiben, dass Frauen mit Kindern aber auch voll glücklich sind, wäre so, als würden die Leute unter jedem der vielen Posts über Mutterglück schreiben „JA, ABER FRAUEN OHNE KINDER SIND AUCH GLÜCKLICH“. Das macht doch auch keiner? ja, die sind auch glücklich, hat ja auch niemand in Frage gestellt?
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Ich habe auch immer so gedacht und dann hat mir das Leben bzw. eine Krankheit (Leukämie mit 26) und die gefühlt 100 Komplikationen die darauf folgten, die Entscheidung sowieso abgenommen. Bin ich traurig deswegen?!? Zur Hölle ja? Aber einfach darüber, dass ich so früh erwachsen werden musste. Darüber, dass ich keine Kinder bekommen kann?! Mmh, da bin ich zwiegespalten. Ich hätte einfach gerne die Wahl gehabt, aber mir schießt nicht automatisch die Milch ein wenn ich Babys sehen. Ich liebe Kinder, wirklich. Meine Freundinnen bekommen gerade fast im 2-Monaterythmus Babys. Und ich freue mich aufrichtig für sie. Sehe aber eben auch den Druck dahinter. Schließlich muss man doch dann glücklicher sein als vorher und wehe man ist das nicht.
Wenn ich etwas vom Leben gelernt habe, dann eins: du brauchst keinen Partner um die vollkommen zu fühlen, aber ja, gemeinsam durch‘s Leben zu gehen ist schöner. Genau so verhält es sich, für mich, mit Kindern. Ich stelle es mir auch wirklich toll vor, so ein kleines mini-me zu haben. Aber mein Leben ist mit Sicherheit nicht weniger schön oder weniger wert, weil ich keine Kinder habe. Der Mensch der am wichtigsten ist, ist man selber. Mag sein, dass das manche anders sehen. Gleichzeitig finde ich, ist auch keine Schande, sich einzugestehen, dass man sich dieses Eltern sein anders vorgestellt hat.
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Das tut mir sehr leid und ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr bedrückend ist, wenn einem die Entscheidung abgenommen wird – ganz unabhängig davon ob man Kinder wollte oder sich eh dagegen entschieden hätte.
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Liebe Jana,
irgendwie kommt dieser Beitrag wie gerufen, denn ich mache mir über dieses Thema momentan so viele Gedanken.
Zwar bin ich erst 22 aber ich denke viele haben früher diese Wunschvorstellung gehabt (so wie ich auch) „Mit 24 heiraten und mit 25 das erste Kind, früh Mutter werden ist so toll“ etc…
Im Fall der Fälle mag das auch alles schön sein und wenn das Kind da sein sollte, kann man sich ein Leben ohne diese „wahre Liebe“ sicherlich nicht mehr vorstellen aber jetzt wo ich älter werde und mir nicht nur Gedanken darüber mache, wie schön es ist ein Ebenbild von sich zu haben sondern welche Herausforderungen, Konsequenzen und Einschränkungen das mit sich bringt, muss ich gestehen, bin ich zur Zeit auch eher abgeneigt.
Meine Arbeitskollegin, 26 Jahre, 11 Jahre glücklich mit ihrem Verlobten und ab Sommer Ehemann liiert, erzählt mir momentan oft wie durcheinander sie ist was die Kinderplanung betrifft. Weil immerhin möchte sie ja nach der Hochzeit auch bald ein Baby haben. Nächstes Jahr im Januar soll es dann aber noch in die Flitterwochen auf die Philippinen gehen, also kann erst danach mit dem Versuch ein Baby zu bekommen angefangen werden aaaber dann wird es ja ein Winterkind und sie wolle ja ein Sommerkind aaaber dann ist sie fast 30 und das wäre ihr zu spät.
Puuhh, ich bin oft sehr überfordert mit diesen Worten und weiß nie was der richtige Rat wäre.
Aber am Ende muss das jeder für sich selbst und vor allem nach seinem Gefühl entscheiden.
Ob nun 25 oder 35 Jahre jung… Nicht das Alter ist wichtig sondern das Gefühl.
Liebe Grüße
Dilara
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Wie wäre es damit, syrische Flüchtlingskinder zu adoptieren, statt egoistisch weitere Kinder auf die Welt zu bringen?
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ja, Adoption oder Pflegekinder aufnehmen ist sicher auch eine Option für manche Leute.
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Endlich mal jemand der Klartext spricht!
Der Text spricht mir aus der Seele!
Ich bin mittlerweile 32. Seit 10 Jahren mit meinem Freund zusammen und seit 2 Jahren verheiratet.
Alle um mich herum predigen am laufenden Band, dass doch jetzt die perfekte Zeit wäre Kinder zu bekommen.
Ich bin mir aber einfach nicht sicher, ob ich es überhaupt möchte.
Warum mischen sich immer Außenstehende ein? Es geht um mein Leben und vor allem meinen Körper!
Ich denke auch oft darüber nach, was dann alles auf einen zu kommt… Nicht nur das Erbrochene (was für mich auch großes Problem darstellt ?) sondern auch das finanzielle, der Job, evtl. eine größere Wohnung und vor allem meine Freiheit.
Ich kann dir nur zustimmen und hoffe einfach auf mehr Verständnis von den Menschen da draußen!
Liebe Grüße
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Was für ein toller Beitrag!!
Ich finde es wirklich gut das du dieses Thema ansprichst denn auch ich finde man ist nicht immer zufrieden mit seinem Leben. Mit Kindern oder ohne. Es wird immer Situationen geben die man im Nachhinein anders gemacht hätte.
Jeder sollte für sich selbst seine Entscheidungen treffen können OHNE den Hintergedanken was andere denken werden.
Ganz liebe Grüße – Marlena von http://www.sparklingmind.de
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Ich freue mich so sehr über den Beitrag. Ich bin erst 22 aber schon jetzt höre ich von allen Seiten ob denn nach dem Studium ein Kind geplant ist. Und wenn man dann nein sagt ist die Antwort meist ach das wird schon noch. Als wäre es nicht in Ordnung keine Kinder zu wollen. Vielleicht entscheide ich mich in 10 Jahren für ein Kind oder auch nicht aber dieses nicht akzeptieren nervt mich persönlich.
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Danke für diesen Beitrag. Er spricht mir aus der Seele.
Mir war schon mit 14 Jahren klar, dass ich keine Kinder möchte … alle sagten: wart nur ab, das ändert sich noch! Jetzt bin ich 37 Jahre und geändert hat sich gar nichts. Kinderlos glücklich.
Die Zeit um 30 war bei mir auch sehr hart, da von allen die Erwartungen groß waren. Die Zeit ist nun überstanden ;-))), alle haben es akzeptiert und ich führe ein freies Leben nach meinen Wünschen.
Liebe Jana, lass dir von keinem was einreden! Es ist dein Leben.
GLG von Ines
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Das ist auch die Erfahrung die ich gemacht habe. Die 35 überschritten hört die Fragerei langsam auf. Vielleicht, weil man für die meisten dann das „richtige“ Alter schon wieder überschritten hat.
Mit Mitte Zwanzig und meinem damaligen Partner konnte ich mich vor der Frage nach Heirat und Kind allerdings auch nicht retten.
Ich frage mich manchmal wo die Leute eigentlich die Motivation hernehmen, solch indiskrete Fragen überhaupt zu stellen.
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Danke für diesen Beitrag! Ich habe bereits vor ein paar Jahren (um genau zu sein vor 4 Jahren) die 30er Marke erreicht und darf mir von aller Welt Meinungen zum Thema Kinder anhören (natürlich ungefragt). Das fängt bei der Familie an, die nicht versteht, warum ich nach acht Jahren mit meinem Freund weder verheiratet noch geschwängert bin und endet bei meinem Chef der nach meinen Gründen fragt, warum ich keine Kinder möchte. Eine Entscheidung gegen Kinder wird oft kritisiert, aber das jemand in total unpassenden Situationen oder ohne Nachzudenken ein Kind bekommt wird meiner Meinung nach viel zu oft gefeiert.
Ich denke bei vielen ist es einfach nicht an ein Abwägen und Einschätzen der aktuellen Situation geknüpft sondern aus „einer Laune raus“.
Ich mag Kinder, aber ich mag auch meine Freiheit.
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Das denke ich auch immer! Sobald jemand schreibt, dass er keine Kinder will oder es sich nicht vorstellen kann, wirkt es so, als fühlten sich viele persönlich angegriffen. 3 Millionen Artikel zum Thema Babys sind toll und alles ist gut, aber wehe, man will keine.
Ich weiß noch nicht, ob ich Kinder will, ich bin jetzt 28, gut bezahlt, tolle Beziehung, mag mein Leben- mir fehlt einfach nichts..
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Ich finde jeder sollte so leben wie es ihn glücklich macht. Mich nerven die ständigen Fragen wann mein Mann und ich denn endlich Kinder bekommen auch. Die Leute denken gar nicht nach, schließlich kann und/oder will nicht jeder Kinder haben.
Liebe Grüße,
Yve von http://www.yveloves.com
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Finde es toll, dass du darüber öffentlich nachdenkst. ich bin mittlerweile 36 und mache mir viele Gedanken darüber. Für viele meiner Freundinnen war es schon immer selbstverständlich, dass sie Familie wollen, für mich ist es das nicht. Ich finde es wichtig, immer selbst zu refklektieren, was man denn möchte und ob man bereit dafür ist. Ich habe das Thema immer noch nicht zu den Akten gelegt- aber selbst mit 36 bin ich noch zu ein großer Schisser für einen dringenden Kinderwunsch
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Liebe Jana, diese Kommentarfunktion erlaubt Feedback und dieses möchte ich dir gerne geben, da mich der Inhalt deines Artikels negativ berührt hat. Dass taktlose Menschen dich oder andere Frauen auf deine „Kinderlosigkeit“ ansprechen, dich das unter Druck setzt und stört ist verständlich, dass man mit Ende 20 nicht weiß, ob und wann man selbst mal Kinder haben will, ist nachvollziehbar und das kann man sicherlich auch schreiben. Studien sehr einseitig quasi als Beleg für diese Unsicherheit anzuführen, fand ich sehr unpassend. Zweifellos erkranken einige Frauen nach der Geburt an postnatalen Depressionen, viele zum Glück nur kurzzeitig aufgrund des plötzlichen Hormonfalls, doch Depressionen bekommen bei weitem nicht nur Mütter. Viele langfristige Depressionen (aber auch kurzfristige heftige PMS) sind Ergebnis von schiefen Stoffwechselprozessen. Deswegen machen Kinder nicht unglücklich. Diese vielzitierte Studie mit dem Ergebnis, dass 70 Prozent Eltern unglücklich seien, ist letztlich eine Studie von vielen, teils unseriösen. Dazu gibt es mit Sicherheit viele „Gegenstudien“. Überhaupt scheint dieses Gegeneinander gerade großer Zeitgeist zu sein. Mit keiner dieser Studie würde ich eine Lebensentscheidung begründen, Kind ja oder nein und mit wem, sollte Bauchgefühl sein. Ich bin froh und dankbar im Alter von 30 Jahren ein Kind bekommen zu haben und mich mit abstrakten Fragen selbst im Kreis zu drehen. Ich hoffe du findest deinen Weg.
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Das sollst du doch auch gar nicht. Um Gottes Willen. Ich würde dir dich nie deinen Lebensweg absprechen und ich habe ja schon geschrieben dass es fur manche das größte Glück ist, ein Kind zu haben und ich habe nie gesagt, dass es falsch ist, Kinder zu bekommen. Im Gegenteil, ich finde es toll, wenn jemand seinen Lebensweg gefunden hat. Aber in diesem Text geht es ja eben um meine Ängste und Sorgen und da gehörte dieser Artikel eben wie viele andere Dinge dazu. Ich kenne übrigens sehr viele Eltern, die sehr glücklich sind, ich hatte gar nicht daran gedacht,, dass ich das übermäßig betonen muss, weil es für mich so klar war. Aber darum sollte es ja eigentlich gar nicht gehen, es geht ja vor allem um die andere Seite und das Gefühl des Unaussprechbaren, um vorgegebene Lebenswege und vermeintlich allgemeingültige Lebenswege, die eben nicht für jeden gemacht sind, aber mit denen andere selbstverständlich wahnsinnig glücklich sind.
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Hallo liebe Jana,
danke für diesen Artikel und deine offenen Worte.
Ich habe selber relativ früh meine erste Tochter bekommen (mit 25) und habe mittlerweile zwei Töchter. Bei mir war der Wunsch nach Kindern sehr stark aber wenn man das nicht so fühlt, ist es vielleicht einfach nicht das richtige (oder der richtige Zeitpunkt) für dich. Ich kann dir aber versichern, dass was andere Kinder in dir an Gefühlen auslösen ist bei weitem nicht das, was deine eigenen in dir an Gefühlen auslösen; ich weiß, dass das alles sehr abgedroschen klingt, aber es ist einfach eine weitere Ebene an Liebe und Gegenliebe, Vertrauen und Stärke, die man durch die eigenen Kinder erfährt.
Ich hatte bei beiden Kindern sehr starke Zweifel (ich kenne aber fast keine Eltern in unserer Generation, die das nicht haben) ob wir das alles schaffen, gerade weil ich auch Freiberuflerin bin und ehrlicherweise viele Dinge dann einfach nicht mehr so machbar sind wie vorher. Dafür ergeben sich jobtechnisch aber auch ganz viele andere Möglichkeiten und Optionen; da man aufgrund des Zeitmangels viel konkreter und fokussierter in seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen wird.
Und natürlich verschieben sich die Prioritäten. Du gehst dann eben einfach nicht mehr so gerne abends was trinken sondern verbringst den Sonntagmorgen lieber mit (neuen) Freunden und den Kindern beim gemeinsamen Frühstück. Das kann man schlimm finden oder auch nicht. Im Nachhinein (mit Kindern) fühlt es sich gar nicht mehr so schlimm an.
Du hast die postnatale Depression angesprochen. Ja,das haben einige Frauen, allerdings gibt es gerade für diese super gute Hilfen, da diese ja überwiegend hormonell bedingt ist.
Dass viele Eltern unglücklicher sind als vor den Kindern, ja; das stimmt vielleicht. Wenn du Kinder hast, musst du dich automatisch viel mit deinen eigenen Werten, Einstellungen und Ansichten befassen und viel bewusster mit deinem Verhalten umgehen (da Kinder alles spiegeln, was du tust und du mit Kindern viel mehr Konfliktpotential hast, als zu zweit). Das ist vielen Eltern glaube ich einfach nicht bewusst. Oft wird Negatives auf den Partner projiziert oder dem anderen die Schuld gegeben (was natürlich beide total unglücklich macht und gar nicht weiterhilft) anstatt zu schauen wie man zusammen an einer Lösung arbeiten kann.
Kinder haben verstärkt einfach nochmal mehr, dass du selber mit dir glücklich sein, Selbstverantwortung praktizieren musst um eine zufriedene Eltern- und Partnerschaft zu führen.
So, ich hoffe ich bin jetzt nicht zu weit ausgeschweift.
Auf jeden Fall sollte es eure Entscheidung sein ob ihr Kinder haben möchtet oder nicht. Die „Vibes“, die du aus deinem Umfeld diesbezüglich spürst, klar die sind da; aber es ist deine Entscheidung ob du sie an dich ranlässt, weißt du, was ich meine?!
Ganz liebe Grüße
Jelena
http://www.canyouhearthewaves.com
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es ist wirklich schade, dass man seine gefühle und entscheidungen immer wieder rechtfertigen muss. und auch, dass deine meinung als angriff auf jede, die anderer meinung sind, gesehen wird!
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Ich bin jetzt 32 und dieser Druck, von dem du schreibst, trifft mich gerade unvorbereitet mit voller Wucht. Ich bin kein schüchternes Mäuschen, sondern eine erwachsene Frau, die mit ihrer Meinung alles andere als hinterm Berg hält. Ich bin selbstbewusst, laut, ehrlich und ich selbst. Nie, in tausend Jahren nicht, hätte ich gedacht, dass mich jemals etwas so leise werden lässt wie die Blicke, ungefragten Meinungen und unverschämten Kommentare meiner Mitmenschen, die bereits Kinder bekommen haben. Ja, sogar meine sonst so tolle Frauenärztin verhält sich in einer für mich völlig inakzeptablen Art und Weise, indem sie mir trotz deutlichen Hinweises, dass es in diesem Jahr kein Kind geben wird – trotz Zyste am Eierstock und etwaige Schwierigkeiten beim Schwangerwerden in der Zukunft – ungefragt Ernährungsergänzungsmittel für Schwangere einpackt. „Es wäre halt doch nicht schlecht, das gleich mal hinter sich zu bringen. Je früher, desto besser.“
Meine Unsicherheiten betreffend meines Kinderwunsches in Kombination mit meinem Alter scheint einem nicht unwesentlichen Teil der Menschen in meiner Umgebung einen Freifahrtschein für dämliche Kommentare zu geben. „Es wird nie wieder gemütlicher als du es jetzt hast!“, sagt die Bekannte der Familie meines Partners. „Natürlich willst du Kinder! Du weißt es nur noch nicht!“, meint meine Tante, „Kinderkriegen ist der Sinn des Lebens. Alles andere kommt da nicht ran. Ihr werdet es schon sehen, wenn ihr endlich eins bekommt!“. – „Du weißt doch gar nicht, was Liebe wirklich ist, wenn du noch keine Mami bist!“ Es ist mein Körper, unsere Entscheidung und nichtsdestotrotz kränken mich diese unnötigen Wortspenden. Die enttäuschten Blicke der Mutter meines Freundes, wenn wir erzählen, dass xy ein Kind bekommt. Die sanften aber bestimmten Stöße in Richtung Babyglück.
Das Ganze geht so weit, dass ich bei der letzten Verkündung von Nachwuchs in unserem Freundeskreis zu Hause in Tränen ausgebrochen bin. Nicht, weil ich mich nicht für die beiden freue oder glaube, sie würden das nicht packen. Die beiden machen das bestimmt ganz, ganz großartig! Deshalb, weil ich weiß, was folgt. Mitleid, unsicheres Geplänkel der Leute, die denken, ich könnte vielleicht keine Kinder bekommen, forsches Nachfragen beinahe Fremder und Verständnislosigkeit im eigenen Umfeld. Selbst hier und jetzt habe ich das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Zu sagen, dass mein Tag selten weniger als 12-15 Stunden hat und dass wir im letzten Jahr nebenbei ein Haus grundsaniert und in den letzten Jahren ein erfolgreiches gemeinsames Business aufgebaut haben.
Ich bin kein scheues Mädchen, sondern eine toughe, erwachsene Frau und ich hab das Gefühl, ich werde immer leiser. Ich möchte gar nicht wissen, wie das für jemanden ist, der über weniger Selbstbewusstsein verfügt als ich. Denn selbst mich trifft das alles kritisch und mitten ins Herz.
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Hallo Katharina, ich möchte nur kurz sagen, wie toll ich deinen Beitrag finde! Ich bin 35 und habe das Gefühl, das, was du geschrieben hast, könnte wortwörtlich von mir stammen. Du hast das toll zusammengefasst un ich wünsche dir von Herzen alles Liebe und Gute für die Zukunft
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Ich finde es befremdlich, dass immer jeder denkt, sich von außen in ein so ein intimes Thema einmischen „zu müssen“. Sobald eine Frau nicht gleich freudestrahlend „Ja, ich will Kinder ruft“, fangen viele an, sie zu belehren. Das finde ich sehr unangemessen. Auch allein die Frage: „Na, wann ist es denn soweit?“, ist absolut rücksichtslos. Man weiß doch oft nicht, was hinter einer Kinderlosigkeit steckt. Warum ist Frauen im Jahr 2018 scheinbar noch immer nicht „gestattet“, sich gegen Kinder zu entscheiden?
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Liebe Jana,
Ich finde den Artikel toll, da er mir aus der Seele spricht! Ich bin 32 , glücklich verheiratet und wir wollen eher keine Kinder. Trotzdem wird man so oft von außen angesprochen, man muss sich schon fast rechtfertigen – sogar im Büro…
Das ist schon anstrengend und ich habe eigentlich auch keine Lust mich für unseren Lebensentwurf zu rechtfertigen.
Wir sind uns als Paar einig, darauf kommt es an!
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Toller Beitrag, der ein Tabu-Thema anspricht, über das endlich viel offener diskutiert werden sollte. Jeder kann und soll frei entscheiden, was er mit seinem Leben anfängt. Nur weil es biologisch möglich ist, Eltern zu werden, muss das doch nicht heißen, dass es auch jeder werden muss oder den sogenannten Sinn des Lebens verfehlt, weil er sich anders entscheidet.
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Ich mochte den Text total! Selbst wenn das Umfeld nicht explizit darauf hinweist, dass man doch noch ein Baby bekommen sollte (auch wenn manche genau das tun) so fühlt man sich doch oft irgendwie unter Druck gesetzt, wenn alle um einen herum Kinder bekommen und man sich halt fragt „sollte ich auch“? „will ich auch?“
Daher fand ich Deine Worte einfach wunderschön und treffend!
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Liebe Jana, ich kann Dich trösten: Kinder zu haben ist für viele Leute ein Grund eine noch viel stärkere Meinung zu Deinem Leben zu haben und noch mehr zu urteilen Meinen 30. habe ich damals schwanger gefeiert, nun bin ich 40 und meine Kinder sind 9 und 7. Und ich schwöre: Immer hat jeder eine Meinung dazu was ich falsch mache, was ich richtig mache, ob die Kinder lieb sind oder frech, ob es zu spät oder zu früh war für Kinder. Und ob zwei Kinder nicht zu viele oder zu wenige sind.
Was ein Glück dass mich absolut nicht interessiert wie andere urteilen! 30 zu werden fand ich damals fast beängstigend, immerhin wusste ich wie sehr das erste Kind mein Leben auf den Kopf stellen wird. So ziemlich jede Entscheidung die man trifft kann man im nachhinein überdenken, aber ein Kind ist eine Verantwortung für immer. Da gibt es keinen Weg zurück. Und ich hatte keinen Plan was eine Mutter überhaupt so tut weil ich bei meinem Vater aufgewachsen war. Leider auch nicht in Bilderbuchumständen. Mutter sein als echtes Abenteuerexperiment.
Das Leben als Eltern ist in jedem Fall ääääh anspruchsvoll. Nun sind unsere Kinder auch nicht gerade langweilige Eckensitzer. Und wir haben absolut null Unterstützung aus der Familie. Aber ja, das Leben ohne Kinder bietet Vorteile. Wir konnten vorher jedenfalls auch mal was zu zweit machen. Du stehst auf wann Du willst, Du gehst aufs Klo wann Du willst und musst nicht mal ein Gespräch durch die Türe führen. Deine Sachen liegen da wo Du sie hinlegst und sind nicht unter einem Berg Bilder oder Socken vergraben. Und überhaupt lebst Du ganz einfach so wie Du willst ohne Dich in allem nach den Wünschen der anderen Individuen in Deinem Haushalt richten zu müssen.
Ich würde echt lügen wenn ich behaupten würde die Zeit vor den Kindern nicht zu vermissen. Aber das coole ist: es gibt auch eine Zeit nach den Kindern Und da schnuppere ich Morgenluft. Das Beste aus beiden Welten kommt gerade auf uns zu: Ich bin jetzt 40 und das ist nicht halb so alt und schrecklich wie ich mit 30 dachte. Und ich habe zwei fantastische Kinder mit denen es oft laut, aber auch immer lustig und wahnsinnig spannend ist. Und ich wette das wird noch besser. Kinder groß zu ziehen ist irre anstrengend, keine Frage. Und je nachdem wieviel Unterstützung man hat verzichtet man lange Zeit auf ziemlich vieles. Es gibt Momente in denen möchte ich einfach schreiend weglaufen. Und es gibt diese sehr vielen anderen Momente in denen ich mit niemandem tauschen möchte.
Es ist DEIN Leben, bzw eures. Du kannst mal einen Pulli tragen in einer Farbe die Du Kacke findest um jemandem einen Gefallen zu tun. Aber Du kannst kein Leben führen was nicht zu Dir passt nur weil irgendwer das gerne so hätte. Dass „man das halt so macht“ war immer schon der langweiligste Grund irgendwas zu tun
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Die Kommentare sind ja beinahe besser als der Artikel! Die Sichtweisen hier sind echt interessant zu lesen.
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Dieser Artikel bringt genau das auf den Punkt, wie und was ich fühlen, wenn ich an eigene Kinder denke.
Einer der tollsten und ehrlichsten Artikel, die ich in letzter Zeit gelesen hab.
Danke, dass du das aussprichst, was viele denken!
Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Veni
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Ich bin 36 und habe bereits 3 Kinder, das erste mit 29 bekommen. Ich würde nicht sagen, dass ich der typische Mutti-Typ bin und bei aller Liebe finde ich meine Kinder manchmal auch echt nervig. Für mich war das aber eine Entscheidung, die man langfristiger betrachten muss. Ich liebe die Gemeinschaft und das Zusammenhalten einer Familie in guten und schlechten Zeiten (muss dazu sagen, das ich selbst aus einer Großfamilie komme). Man lernt Liebe und Selbstaufgabe und wird sensibel für das, worauf es im Leben wirklich ankommt. Ich möchte mit 60 lieber im Kreise meiner Kinder und Enkelkinder lachen als auf eine angebliche Karriere zurückblicken, für die sich später wahrscheinlich keiner mehr interessiert. Der Körper baut sowieso irgendwann ab, egal ob du Kinder hattest oder nicht. All das waren für mich die Argumente, auch wenn ich deine Sichtweise verstehen kann.
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Ich denke schon, dass die Gesellschaft und Familie einen bedrängen. Zumindest kenne ich unzählige Beispiele dafür. Ständig bekommt man zu hören man sei egoistisch wenn man sich bewusst gegen Kinder entscheidet. Man könnte das aber genauso umdrehen und behaupten, Menschen die Kinder bekommen sind Egoisten.
Unsere Welt ist überfüllt und würde man ein wenig nachdenken, würden einem viele Argumente gegen Kinder einfallen: je mehr Menschen, desto schlechter geht es jeden einzelnen von uns: weniger Arbeitsplätze oder schlechter bezahlte, weniger Platz, weniger Nahrung, schlecht für die Umwelt! Eigentlich wissen die Lenker da oben Bescheid. Aber unser System ist dummerweise auf Wachstum aufgebaut. Anstatt also das zu ändern werden die Leute weiterhin getrieben sich zu vermehren. Das müsste nicht sein. Die wenigsten Menschen, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben, bereuen diese Entscheidung.
Es heißt nicht, dass wir gar keine Kinder kriegen sollten, aber es wäre gut wenn das endlich mal bewusst passiert! Als Lehrerin sehe ich wie überfordert die meisten Eltern sind und das tut auch den Kindern nicht gut… viele laufen einfach ein kulturell einprogrammierten Mechanismus: heiraten, Kinder kriegen, Haus bauen etc. Wie viele hinterfragen all diese Dinge wirklich?
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Ich wollte nie Kinder. War 5 Jahre in einer Beziehung und hab keine Sekunde nen gedanken in die Richtung gehabt, bis ich dann nachnem Jahr single diesen Mann kennenlernte. Anfang 20. Geschieden und einen Sohn. Und hier sind wir nun, zu dritt, ich er und sein Kind, seit zu Beginn der Beziehung in einem Sorgerechtsstreit der die Kinderschutzbehörde inkludiert aufgrund Kindsgefährdung, da seine Exfrau genau die Art von Frau ist welche du beschreibst, die es bereut hat aber es nicht zugeben will. Die ihre extrem anspruchsvolle Rolle nicht erfüllen kann, die selbst noch mit sich selber überfordert ist auch wenn sie ‚bereits‘ Ende 20 ist und dies ihr 2. Kind war. Worunter das Kind leidet, alle Beteiligten leiden, es alle sehen aber ihr Stolz es niemals zugeben würde, wie krank sie dadurch geworden ist. Wie kaputt ihr Leben ist. Manchmal ist es ok sein Versagen zuzugeben, dazu zu stehen und das zu tun was besser für die Konsequenzen ist, vorallem wenn man die Möglichkeit hat, doch dahin ist noch ein weiter Weg, auch in der Gesellschaft. Dafür stehe ich da, in einer Rolle die ich nie wollte, die mich nie interessierte, aber die mich glücklicher macht als alles was ich bisher kannte. In der ich mir vorstellen kann in ein par Jahren noch ein leibliches Kind dazuzählen, nachdem ich genau weiss was es alles bedeutet. Aber auch das es Chancen mit sich bringt, Herausforderungen und das ich im Grunde nichts aufgeben muss, nur anpassen.
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Bei allem gesellschaftlichen „Blah Blah“ zu diesem Thema: Am Ende bleibt der Körper der Eigentum der individuellen Person. Und was sie damit anstellt oder nicht, ist ihre Sache! Leben und leben lassen!
Kinder sind momentan auch nicht mein Thema btw – und ich bin ü30. Und wer mich damit nervt, den schicke ich ein Brötchen kaufen ?
Ich kann nachvollziehen, dass Muttergefühle einfach entstehen und alles Erbrochene etc. vom eigenen Fleisch und Blut nicht mehr wahrhenommen wird. Ich kann aber auch verstehen, dass man einfach egoistisch sein will und die Freiheit genießen möchte. „Sag niemals nie“, hab ich lernen müssen. Viele sollten den Finger bei sich behalten, den er oder sie drohen auf die andere Person richtet! Denn es kann sein, dass bei einem anderen Thema genauso die-/derjenige sich auf der anderen Seite wiederfindet. Nämlich auf der, auf der der Finger auf einen selbst gerichtet wird….
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nur um mal eine andere Sicht, ein anderes Druck-Thema anzusprechen: Ich: 21, weiblich, seit 4 Monaten überglücklich vergeben. Und zum ersten Mal der extreme Kinderwunsch. Im September habe ich meinen Bachelor. Ich bekomme zu hören, doch noch warten zu müssen, einen safen Job, Sicherheit, … In meinen Augen ist das Thema „umgekehrt“ auch mit extreeeem vielen (Vor-)Urteilen belastet.
(nur zur Beruhigung: nein, ich bin nicht schwanger, und plane auch nicht, es direkt zu werden. Aber in 1, 2, 3 JAhren? Who knows )
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Oh man, so wie du das Kinderkriegen und Kinderhaben beschreibst, hört es sich wirklich gruselig an :D! Ich denke daher dass es wohl wirklich für dich (noch) nicht der richtige Zeitpunkt ist und das ist doch völlig okay! Entweder der Wunsch kommt irgendwann oder eben nicht.
Ich persönlich habe in den letzten 10 Monaten mit Kind so viel Neues gelernt wie noch nie, meinen Horizont erweitert, so viel über mich selbst gelernt, bin spontaner und flexibler geworden, einfach glücklicher – und eine Geburt ist einfach das abgefahrenste und tollste, was man als Frau wohl je erleben wird.
Lg Nicole
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Huhu,
Mach dieses Thema für Dich selbst nicht so groß und überwältigend. Nur Du bzw. ihr entscheidet, ob und wann und das ist genau richtig so! Lass Dir von niemandem Druck machen und kommunizier das auch so.
Ich wusste nie, ob ich wirklich Kinder will. Jetzt bekomme ich in 2 Wochen mein erstes (gewollt und geplant) und weiß immer noch nicht, ob ich das Leben mit Kind cool finden werde oder nicht woher auch?
Ich will und werde mich als Individuum und uns als Paar nicht verlieren und der Rest wird schon.
Entspann Dich und lass Dich von niemandem stressen
Liebe Grüße
Anny
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Du sprichst mir so aus der Seele, Jana! Bei mir ist es noch etwas anders, ich wollte nie Kinder. Selbst mit 14 wusste ich das schon.
Ich hab mir so viele Ziele für mein Leben gesetzt und die meisten würde ich gar nicht erreichen mit Kindern.
Jetzt bin ich 27 und ja, du hast recht, jetzt fängt es an, dass Bekannte und Freunde darüber sprechen oder auch schon Kinder haben oder welche planen.
Und diese Vorwürfe höre ich auch. Mir wurde sogar schon gesagt, dass ich keine normale Frau sei, weil ich nicht den Wunsch hätte, Mutter zu werden. Das hat mich sehr verletzt.
Ich finde es toll, dass du so mutig bist und das Thema ansprichst.
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Liebe Jana,
Scheint die Gemüter ja ganz schön zu spalten dieses Thema. Umso wichtiger dass du darüber sprichst, finde ich. Wenn du keine Kinder möchtest, dann sollte das für deine Familie, Freunde und deinen Partner (wobei ich den Partner dabei als wichtigste Einflussgröße sehe, was sagt der denn zu deiner Meinung?) ok sein. Ich weiß nicht mehr wie das Zitat war, aber ich habe mal eines gelesen das quasi folgendes sagte: „Der einzig wahre Egoismus ist, jemand anderen zu zwingen, nach seinen Vorstellungen zu leben.“ Und wenn sich das mal jeder überlegt kommen wir vielleicht zu der Welt mit mehr Toleranz für viele Alternativen eines glücklichen Lebens.
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Hallo Jana, man merkt alleine schon daran wie du dieses Thema hinterfragst und dir Gedanken machst, dass du eine reflektierte Person bist. Und das macht dich meiner Meinung nach potentiell zu einer guten Mutter – falls du dich für ein Kind entscheiden solltest. Eben weil du viel nachdenkst, abwägst, usw. Wie viele Menschen bekommen ohne groß nachzudenken Nachwuchs, da finde ich es viel besser sich 1000 Gedanken zu machen. Und wenn nicht, so what? Wir haben alle die Freiheit das selbst zu entscheiden, ein Leben kann mit oder ohne Kinder erfüllt sein. Und die Gesellschaft soll sich raushalten, vor ihrer eigenen Tür kehren.. auch wenn das nicht immer leicht auszuhalten ist. LG
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Liebe Jana,
Mutter zu werden war so ziemlich der krasseste Einschnitt in meinem Leben den ich jemals hatte. Und ich kann, trotz meines Mutterglücks (das ich tatsächlich empfinde) bis heute nachvollziehen wenn Frauen sich dagegen entscheiden.
Im Endeffekt war ich ähnlich wie du, hatte so ziemlich die gleiche Meinung. Ich konnte nie besonders viel mit Kindern anfangen, hatte eine geringe Toleranzschwelle was ekligen kram angeht, ich hatte Angst vor der Verantwortung, vorm Schlafmangel usw. und so fort. Und jetzt kann ich ganz klar sagen: ja die Lebensumstände mit Kind sind echt nicht immer einfach! Schwanger sein ist anstrengend, eine Geburt durchmachen zu müssen ist scheiße, der Heilungsprozess für den Körper ist langwierig, schmerzhaft und oft auch eklig, sich um ein Neugeborenes zu kümmern ändert das komplette Leben und kann einen total vereinnahmen.
Ich habe bis heute keinen Spaß an Kackwindeln, Erbrochenem oder daran gefühlt 800 Kinderlieder pro Tag zu singen. Still sitzen ist Luxus und ein freier Abend ist es auch. Also all das, was ich vorher fürchtete ist genau so eingetreten!
ABER (und ja, irgendwann kommt immer das aber ?). Ich gebe niemals dem Kind die Schuld sondern immer nur den Umständen. Das kleine Mädchen, das nun in meinem Leben ist, ist der zauberhafteste kleine Mensch den es gibt. Ich liebe sie wirklich so sehr das es wehtut und diese ganze gequirlte, romantisch-verklärte Scheiße die Eltern so von sich geben (und die man als Kinderloser nicht so recht glauben mag) ist wahr: sie machen einen glücklich. Sie lächeln dich an und du bist hin und weg. Du verzeihst Ihnen alles und willst für immer für sie da sein.
Ich bin ganz ehrlich froh, das ich ungeplant schwanger wurde. Von selbst hätte ich mich vielleicht nie dazu durchringen können. Aber eine Welt ohne das kleine Monster ist nun nicht mehr möglich.
Also ja, man macht sich das Leben wirklich nicht einfacher wenn man ein Kind bekommt. Viele Dinge ändern sich und Prioritäten ordnen sich neu. Und trotz allem empfehle ich jedem es einfach zu wagen. Nicht, weil man es bereuen könnte. Denn ja, auch ein Leben ohne eigenes Kind kann toll und erfüllt sein. Sondern einfach, weil es tatsächlich schön ist mit einem kleinen Mini-Me. ?
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Ich verstehe dich. Ich bin ein paar Jährchen älter als du – ich werde in 2 Monaten 37. Mein Mann und ich sind seit 5 Jahren glücklich verheiratet (liiert aber schon länger) und verspüren keinen Kinderwunsch. Wir reden darüber, aber für uns passt es so wie es ist. Warum etwas verändern wenn es so perfekt ist. Und ein Kind verändert nun mal so viel. Ich will in erster Linie Ehefrau, beste Freundin, Schwester sein. Mit Kind bist du als erstes Mami und alles andere kommt danach. Ich sehe es bei meinen Freunden und Geschwister, die geben sich zwar Mühe das Eheleben und die Freunde nicht zu vernachlässigen, aber es ist schwierig. Ich werde so oft gefragt, wann wir endlich Kinder bekommen – wir seien ja schliesslich verheiratet. Ich kann die Frage nicht mehr hören.
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Toll, dass du das Thema so öffentlich ansprichst. Mir geht es da ähnlich wie dir und ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Ich weiß nicht, ob ich irgendwann einmal Kinder möchte. Aber ich weiß, dass ich es jetzt nicht will.
Und ehrlich gesagt finde ich, diese ganzen Fragen bzgl. Kinderwunsch total kontraproduktiv. Denn schließlich führen sie die meisten von uns scheinbar nur dahin, dass wir dem Thema vielleicht noch ein Stückchen negativer gegenüber stehen. Auch aus dem Frust raus. In der eigenen Frage, ob wir das eigentlich wollen, hilft das kein Stückchen.
Mir ist es sowas von egal, ob Tante Helga gerne eine Nichte hätte. Es geht allein um uns und unsere Vorstellung vom Leben. Tatsächlich finde ich solche Fragen oder Anforderungen sogar ziemlich enttäuschend.
Wir reagieren auf die dämlichen Fragen nach Kindeswunsch mittlerweile immer mit „Wir haben doch jetzt erst mal einen Hund.“ und lassen ihn auch liebevoll „Enkelhund“ von unseren Eltern nennen. Das lenkt das Thema zumindest erst einmal um.
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Toller Beitrag. Ich selber denke momentan auch viel darüber nach. Mein Mann und ich wollen definitv Kinder (bis vor ein paar Jahren habe ich noch anders gedacht), aber trotzdem macht mir das ganze Thema höllische Angst. Ist ja nicht so, dass man noch irgendwas rückgängig machen kann, wenn das Kind erstmal da ist. So nach dem Motto, „Nee, ist mir doch zu anstrengend, und ich weiß auch nicht ob ich das alles schaffe“. Es fühlt sich so endgültig an. Klar denke ich auch immer an die tollen Seiten, die man ja wirklich zu Genüge von allen Seiten übergebügelt bekommt. Aber wenn ich dann an meine Schwester denke, wie fertig sie nach der Geburt meiner Nichten war, wie ihr Alltag momentan ausieht, da denke ich mir „Und das soll’s dann gewesen sein..?“
Ich bin total im Zwiespalt. Einerseits freue ich mich, andererseits habe ich halt irgendwie Angst.
Ich finde es gut, wie du das Thema aufgegriffen hast. Nur weil es komplex ist, heißt es nicht, dass du 3 Seiten dazu verfassen musst. Sind halt einfach deine Gedanken, oder?
Liebe Grüße, Lisa
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Als ich den Artikel gestern gelesen habe, war ich ehrlich erschrocken darüber, weil er sich so trotzig und unreif liest. Dein Scharfsinn und deine reflektierte Art zu schreiben, die ich sonst sehr schätze, fehlen mir hier nahezu komplett. Das fängt schon dabei an, bei einer Quote von 15% von „oft“ zu sprechen. Ich wollte daher auch gar kein Feedback dalassen, weil ich dich mit meiner Kritik nicht verletzten wollte. Heute lese ich aus deinem Beitrag aber weniger ein Statement als einfach eine große Unsicherheit heraus und ich möchte dir sagen: Es ist dein Leben! Du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Es ist traurig, dass der gesellschaftliche Druck, dem du dich ausgesetzt fühlst, dich offenbar dazu nötigt, wenig repräsentative Studien heranzuziehen, um deine Entscheidung zu rechtfertigen. Wir müssen davon wegkommen, dass wir immer glauben, uns erklären zu müssen und anfangen, andere Lebensmodelle zu akzeptieren und zu respektieren, egal ob wir sie nachvollziehen können oder nicht.
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Ich schätze Deine Beiträge sehr, weil sie so klug und reflektiert und bodenständig und vor allem nicht so
wahnsinnig ich-bezogen sind – diesmal habe ich allerdings tatsächlich gestutzt, weil auch mir dieser Beitrag
ungewöhnlich platt und voreingenommen vorkam.
Deine Unkenntnis, Deine Unsicherheit sind einfach nur ehrlich – und diese Gefühle sind berechtigt. Ich bin
bereits seit über zehn Jahren Mutter und ich kann nur sagen:
die Liebe zu einem Kind ist mit nichts auf der Welt vergleichbar – in guten aber eben auch in schlechten Zeiten.
Ich finde es toll, wenn ich hier von so vielen jungen Frauen lese, die sich wirklich Gedanken darüber machen
was es bedeutet ein Kind zu haben, dass es eben nicht nur Glück, sondern auch soooooo viel Arbeit und Verant-
wortung bedeutet und es eben eine richtig große Sache ist, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Ich sehe als Fortschritt, dass Frauen nicht mehr automatisch Kinder gebären, weil „man das eben so macht“,
sondern sich auch ein Leben ohne Kinder vorstellen können und es so WOLLEN.
Denn selbstverständlich kann auch ein Leben ohne Kinder ein erfüllendes Leben sein. LG Hannah
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Zu diesem Thema gibt es übrigens einen Film, der gerade angelaufen ist: Rückenwind von vorn.
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Toller Artikel, Bin selber erst 21 und keinen Freund und Glücklich. Aber das Baby Thema und Heiraten kommt immer wieder zwischen meinen Freundinnen zustande. Da viele unserer Schulkameraden von früher Kinder haben oder verlobt sind. Meine persönliche Meinung die wenigsten werden für immer zusammen bleiben. Da sich die Werte die man Persönlich hat immer verändern werden.
Ob ich Kinder haben will. Jetzt sage ich ja aber wer weiß ob ich in 2 Monaten nicht schon wieder anders denke.
Kann deine Gedanken gut nachvollziehen und Finde es schade das du dich dafür Rechtfertigen musst. Es gibt nicht viele die sich eigentlich mit diesem
,, harmlosen “ Thema so offen um gehen.
Deswegen lese ich deinen Blog so gerne.
LG
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Derzeit 24, bekommt meine zweite Freundin ihr erstes Kind. Ich freue mich total mit, liebe die Kinder meiner Geschwister, ich geh in deren Betreuung total auf, fiebere bei den ersten Zähnen mit, bin besorgt wenn sie krank sind, steh ganz vorne bei der Einschulung und bin gerne Tante. Meine 3 Nichten und 2 Neffen sind für mich wie meine eigenen Kindern und ich würde auch behaupten ich kann das ganz gut. Das alles gibt in mir aber nicht den Ausschlag eigenen Kinder zu haben, denke ich darüber nach weiß ich noch nicht warum ich kein Bedürfnis danach habe.
Für mich ist das im Großen und Ganzen ok, meine Family ist mit Kindern versorgt sodass ich nur ab und zu mal eine Stichelei Richtung meiner Kinderplanung abbekomme.
Ein steht für mich und meinen Partner jetzt schon fest, wenn wir gemeinsam Kinder bekommen, stehe ich nach einem Jahr im Beruf und er kümmert sich drum. Ich werde nicht die klassische Mutterrolle einnehmen können, für diese Aussage wurde ich schon so manches Mal blöde angemacht und versucht umgestimmt zu werden, aber wie du schreibst es ist jedem seine Entscheidung und ich pumpe lieber Milch ab und geh dann arbeiten
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Ich habe zwar Kinder, aber ich finde deinen Standpunkt super. Der gesellschaftliche Druck ist groß, und das ist absoluter Schnickschnack. Zudem musst du dich auch nicht für diesen Artikel rechtfertigen, weil dein Standpunkt angeblich nicht genügend ausgearbeitet ist. Wer Kinder kriegt (und das sollte tatsächlich nicht jeder) muss sich ja auch nicht rechtfertigen. Zumindest nicht, bevor das dritte kommt. Also lass dich nicht manipulieren und bleib bei deiner Meinung.
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DANKE JANA!
Ein guter Artikel und auch gerade sehr treffend. Ich werde noch in diesem Jahr 30 und ich kann mir durchaus vorstellen Kinder zu bekommen, aber bitte dann, wann ICH das will und nicht, wenn andere das erwarten. Kannst du dir vorstellen wie nervig das ist, wenn man wie ich seit ein paar Monaten mit dem rauchen aufgehört hat und nun jeder denkt, ich sei schwanger? 1-2 Male lache ich noch mit, aber als ob das der einzige Grund ist, damit aufzuhören. Das macht mich traurig. Schon bevor es überhaupt losgeht, scheine ich mir meinen Körper mit hunderten Erwartungshaltungen zu teilen.
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Kinder sind verdammt anstrengend, aber ein paar Frauen sollten schon welche bekommen, die dann in 30 Jahren solche Artikel verfassen können.
Der Erwartungshaltung des Umfelds wird man nur schwer gerecht. Und wenn jemand schon das richtige Kind zum richtigen Zeitpunkt bekommt, gibts Druck wer wann mit dem Kind Zeit verbringt und ähnliches. Die Unzufriedenheit kommt vielleicht oft nicht wegen des Kindes an sich, sondern wegen des Umfelds.
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Du sprichst mir aus der Seele!!!! Ich werde dieses Jahr 30, wohne in einem typischen Familien-Viertel in Köln (Nippes. Die Kölner wissen bescheid…) und bin umzingelt von Kindern und leider fallen mir jedes Mal, wenn ich mir Gedanken über das Thema machen, wesentlich mehr Nach- als Vorteile ein. Um ganz ehrlich zu sein – Kinder nerven mich momentan eigentlich nur. Sie sind laut, klebrig, nur am Heulen (sorry liebe Eltern…). Ich bin mir total unsicher, ob ich überhaupt jemals ein Kind haben möchte. Und ganz wirklich…. Ich wünschte es wäre nicht so. Ich wünschte ich wäre wie die ganzen anderen Frauen in meiner Nachbarschaft, die es kaum abwarten können, Kinder zu bekommen. Für die das das größte Glück wäre….. Es würde alles so viel einfacher machen. Denn ja, ich habe riesige Angst mich festzulegen. Das muss man mit fast 30 vielleicht auch noch nicht… Aber was, wenn ich mich gegen Kinder entscheide und „die anderen“ plötzlich Recht behalten und ich es irgendwann bereue?!
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Ich glaube viele verstehen nicht, dass das gar nicht böse gemeint ist, wenn diese Frage kommt. Viele Frauen haben vielleicht die selben negativen Gedanken gehabt über das Kinder kriegen und haben aber durch die Geburt und dieses kleine Wesen gemerkt, wie wundervoll das Leben mit einem Kind ist. Unvorstellbar sogar. Diese Frauen wünschen Euch, dass Ihr auch diese Liebe spürt. Man sollte das nicht als Druck verspüren, sondern als gut gemeinten Ratschlag für das Leben.
Ein Frau verpasst so viel, wenn sie keine Kinder auf die Welt bringt. Man weiß erst als Mutter WIE VIEL Liebe man einem anderen Menschen gegenüber aufbringen kann. Nicht jede Mutter bereut, nicht jede Mutter wird depressiv, die KOSTEN? Lächerlich die ersten Jahre. Es kommt eben auf den Menschen an aber ich empfehle jeder jungen, gescheite Frau, die psychisch keinen Knacks hat, ein Baby zu bekommen. Nichts wird die Sicht auf das Leben so verändern und einen bereichern wie diese Entscheidung.
Liebe Grüße
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Diese Frauen (und scheinbar auch du) verstehen aber nicht, dass Kinder bekommen nicht für jeden der Sinn des Lebens ist. Und weil mir ein Hund beispielsweise die Erfüllung in meinem Leben bringt, muss das nicht die Lösung für jemand anderen sein. Und ja Kinder und Hunde sind zwei Paar Schuhe, aber die Situation bleibt gleich. Du empfiehlst jeder Frau eine Lebensweise, die für dich richtig ist ohne dabei in Betracht zu ziehen, dass nicht jeder wie du ist. Wir sind alle individuell und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Ich fühle mich bei solchen Kommentaren nicht ernst genommen und bevormundet. Wie kann eine fremde Frau denn wissen, was für eine andere Frau richtig und gut ist?
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Hallo Jana,
ich kann deine Sichtweise einerseits recht gut nachvollziehen und finde es wirklich toll, dass du dieses Thema angesprochen hast.
Ich muss allerdings gestehen (auch, wenn ich noch ein paar Jährchen jünger bin als du und nicht so ganz weiß wie ich zum Kinderkriegen stehe), dass ich manchmal diesen einen wirklich beängstigenden Gedanken habe:
Wie fühlt es sich wohl an mit 70 (vielleicht aber auch schon viel früher oder auch noch später) eventuell niemanden mehr zu haben? Was, wenn ich dann auf einmal ganz alleine bin, sich niemand außer meinem Altenpfleger um mich schert?
Ich sage gar nicht, dass das Kinderkriegen eine Antwort auf diese Fragen wäre, aber irgendwie geht mir dieser Gedanke bei dem Thema nicht mehr aus dem Kopf.
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Kinder sind keine Garantie dafür, dass du im Alter nicht alleine sein wirst… Und Kinder zu bekommen, um im Alter nicht alleine sein zu müssen ist ja wohl der egoistischste Grund schlechthin.
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Danke für deinen Beitrag – ich freue mich immer über Themen wie diese, die mal ausnahmsweise nicht das übliche „Kinder gehören dazu“ beleuchten, sondern das – leider auch im Jahr 2018 immer noch sehr geächtete – „Kinderlos und glücklich“.
Ich bin Anfang 30, seit 9 Jahren in einer festen Beziehung und zusammen mit meinem 40+ Freund gewollt kinderlos. Keiner von uns sieht sich als Elternteil, aktuell könnte ich mir wegen Umschulung etc.. zeitlich und auch finanziell noch nicht mal einen Hund leisten. Trotzdem wird natürlich extrem nachgebohrt und auf unser Denken mit völligem Unverständnis und teils richtiggehendem Hass reagiert. Meistens auf mich gerichtet, da ich das Kind ja gebären könnte und als Frau in deren Augen die Pflicht habe, Nachkommen zu produzieren, nicht zuletzt für unsere hervorragende Rentenkasse. Vielleicht schreckt mich schon allein das ab, einem möglichen Kind eine Welt mit solchen kleingeistigen Menschen zuzumuten…
Jedenfalls kenne ich einige kinderlose Menschen im gehobeneren Alter und von diesen scheint mir kaum jemand sonderlich unglücklich zu sein. Die haben meistens viele Hobbies, reisen gerne und haben einen großen Bekanntenkreis.
Kenne dafür auch wirklich mehr als genug Leute mit Kindern, die allein zuhause oder später auch im Altenheim hocken, weil Kinder und Enkel sich nicht interessieren. Finde ich so noch viel trauriger, als wenn keine Verwandten da wären. Man kann nicht immer alles schwarz und weiß betrachten.
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Ich bin Mutter und ich habe es bereut. Ich liebe mein Kind über alles, müsste ich die Entscheidung nochmal treffen würde ich mich trotzdem anders entscheiden. Das sind zwei Dinge die sich absolut nicht ausschließen müssen, um eine gute Mutter zu sein.
Kinder verändern alles. Das ist für manche die Erfüllung, für manche eben nicht.
Ich wurde massivst vom Umfeld unter Druck gesetzt, als ich es wagte über eine Abtreibung nachzudenken. Es ist einfach die persönlichste aller Fragen, da Druck auszuüben, in welche Richtung auch immer, ist einfach falsch.
Ich finde Janas Artikel einfach ehrlich. Ich habe in meinem Leben zweimal erlebt wie es ist, ungewolltes Kind zu sein, nämlich einmal bei meiner leiblichen Mutter und einmal bei meinen Adoptiveltern, die mich derart psychisch mißhandelten, dass ich in frühester Jugend schon depressiv und suzidal war.
Horcht in euch hinein, und zwar gut und gründlich, ob ihr wirklich Kinder wollt. Und wenn nicht, dann lasst es. Den Kindern zuliebe.
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Dass du so etwas durchmachen musstest, tut mir wahnsinnig leid und niemand hat es verdient, so aufzuwachsen. Dass das absoluter Alltag ist, all die schlimmen Stories, die mein Freund erzählt, wenn er vom Jugendamt nach Hause kommt machen mich echt fertig und ich wünsche das absolut niemandem. Ich hoffe, es geht dir heute besser.
Ich bin mir absolut sicher, dass es nicht bedeutet, dass du dein Kind weniger liebst, weil du das Mutterwerden bereut hast. Ich glaube auch, dass das absolut nichts mit dem Kind an sich zutun hat. Man kann etwas bereuen und trotzdem über alles lieben – klingt komplex, aber so sind wir Menschen. Ich fände es nur unglaublich traurig, wenn du nicht darüber reden kannst und man dich deswegen verurteilt. Ich glaube, es geht mehr Leuten so, als wir denken, aber es braucht unglaublich viel Mut, das auszusprechen.
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Inzwischen geht es mir tatsächlich so gut wie nie. Dank einer tollen Therapeutin und jahrelanger Arbeit. Umso wichtiger ist es mir, dass ausgesprochen wird, dass Kinder eben kein Muss sind. Das geht sonst immer zu Lasten des Kindes.
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Ich habe vor langer Zeit mal einen Artikel dazu geschrieben… lies mal rein – vielleicht macht er Dir ein bisschen Mut!
Ich bin mittlerweile 44 und sehr happy – ohne Kinder!
https://die-edelfabrik.blogspot.de/2017/02/wenn-frauen-keine-kinder-wollen.html
GLG aus der Edelfabrik
Chrisse
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Ich finde deinen Text klasse und er zeugt davon, dass du dir wirklich Gedanken zu dem Thema machst.
Heutzutage scheinen viele Menschen Kinder mit dem größten Glück der Erde gleichsetzen oder sogar nur aus „Gruppenzwang“ schwanger zu werden. Doch wenn ich dann oft genug sehe, wie wenig sich sogar um Wunschkinder gekümmert wird und wie wenig sie erzogen sind, dann lobe ich mir die Menschen, die sich ganz klar gegen Kinder bekennen.
Sich für oder gegen Kinder zu entscheiden, geht nur das entsprechende Paar etwas an und da hat niemand dazwischen zu funken und sich einzumischen. Dieses Recht gebührt niemand.
Setz dich deshalb nicht unter Druck, auch wenn du oft ein dickes Fell brauchen wirst.
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Liebe Jana,
ein guter Artikel, danke für Deine Gedanken. Ich kann Dir nur sagen, dass Du auf Dich und Dein Herz hören musst. Wenn Du den Wunsch nach Kindern verspürst, bekomm welche und ansonsten lass es lieber.
Wir haben uns sehr lange Zeit mit der Entscheidung gelassen und mussten dann noch zwei Jahre warten bis es geklappt hat. Für ein zweites Kind ist es mittlerweile zu spät. Ich bereue unsere Entscheidung nicht und bin sehr dankbar, dass wir einen gesunden Sohn haben.
Das Leben ist anders mit Kind, Du gibst jede Menge Freiheiten auf und gewinnst dafür ganz neue Glücksgefühle.
Lass Dich nicht von anderen stressen und leb so wie es sich für Dich richtig anfühlt.
Alles Liebe,
Stefanie
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Einfach toll geschrieben und auf den Punkt gebracht, könnte daher von mir sein. Mein Körper, meine Seele – Leben. Lieber 1000 Hunde und 1000 Katzen.
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Katzen sind als Einzelgänger bekannt. Auch die modernen Katzen aus der
Zucht sind nicht allzu eng an den Menschen gebunden, sondern bewegen sich – auch innerhalb der Wohnung und des Hauses – zu großen Teilen als Wildtiere.
Freilaufende Katzen sind nicht selten bei mehreren Familien, um
dort Nahrung und Liebe zu empfangen. Auch wenn es
vielen Haltern schwerfällt, so ist das Wesen der Katze eher
als Begleiter, und nicht als Haustier mit enger Verbundenheit zu betrachten.
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