New in: Nichts. Der Zara- und Mango Sale sind am Mittwoch-Abend zur gleichen Zeit gestartet und obwohl ich mich doch lange auf diesen Zeitpunkt gefreut habe, habe ich letztendlich gar nichts bestellt. Ich habe mich sogar durch die Onlineshops geklickt, währenddessen wurde mir aber umso klarer: Ich brauche das alles weder, noch will ich gerade irgendwas davon kaufen.
What happened: Erstmal danke für die vielen Beiträge und Kommentare zu meinem letzten Post. Irgendwie beruhigend, zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin, die sich manchmal ein bisschen verloren fühlt und außerdem habe ich einige interessante Tipps von euch bekommen. Für mich geht es gar nicht unbedingt darum, in ein Extrem zu rutschen, sondern einen Weg zu finden, auf dem ich mich wohler fühle und weniger erdrückt. Ich weiß, dass diese Posts oft einen Rattenschwanz nach sich ziehen und das exakt der Grund ist, wieso die meisten deshalb lieber gar nichts sagen: Du weist darauf hin, dass du nicht perfekt bist und damit machst du dich angreifbar. Vielleicht könnt ihr euch noch an diesen Post erinnern, der passt gerade glaube ich ganz gut.
Auf dem Plan: Ich beschäftige ich gerade viel mit Organisations- und Sortiermethoden und dazu wollte ich noch ein paar Artikel verfassen. Es gibt dazu nämlich wahnsinnig spannende Konzepte und ich habe gerade das Gefühl, je mehr mal loslässt, desto leichter und unbekümmerter fühlt man sich.
Gedanken: Vielleicht habt ihr bereits von dem #Abmahngate erfahren. Blogger wie Vreni und Valerie gehen mit den Verfahren sehr offen um und kämpfen schon seit Monaten gegen einen Riesen. Ein Riese, der laut diesem Artikel ausreichend Budget hat, allein 142 Verfahren in 2017 anzustrengen und das in 2018 sogar überbieten möchte. Jetzt ist es so, dass mich diese Verkaufsshow auf Instagram wahnsinnig aufregt. Ich finde es unfassbar, wie Follower auf den Arm genommen werden, wie schlechte Werbung verschleiert wird, wie Influencer ihre Reichweite für den reinen Profit nutzen und ich glaube darüber habe ich schon häufig geschrieben.
Das sind aber nicht (ausschließlich) die Leute, die hier abgemahnt werden. Diese ganze Geschichte hat die absurdesten Strukturen angenommen. Da werden Blogger abgemahnt, weil sie einen selbstgekauften Pullover tragen, auf dem ein Logo zu erkennen ist. Weil sie eine Ortsmarkierung von einem Restaurant eingefügt haben oder weil sie eine persönliche Empfehlung mit ihren Followern geteilt haben. Und offenbar sogar, weil man den eigenen Freund auf seinen Fotos markiert hat. Wenn das so ist, darf ich in Zukunft nichts mehr verlinken. Ich darf euch nicht mehr sagen „schaut mal, das hier habe ich auf der Seite XY für einen super Preis gefunden“, weil es wohl offensichtlich Werbung ist und weiter gedacht müssten Seiten wie zum Beispiel Mydealz ja dann eigentlich permanent abgemahnt werden, weil sie ja nach diesem Verständnis Werbung für andere Seiten machen.
Das ganze führt dazu, dass es mittlerweile Influencer gibt, die sämtliche Posts als Werbung bezeichnen und ich nun gar nicht mehr weiß, wobei es sich tatsächlich um Werbung handelt. Und das Ironische an der Sache ist: In diesem Verband sind Verlage Mitglied, denen ich eine viel größere Transparenzlosigkeit unterstelle, als Influencern. Zeitschriften scheinen nämlich seit Jahrzehnten einen Freibrief zu besitzen, sämtliche Seiten mit Werbung vollzuklatschen und nur die wenigsten davon als eben solche kenntlich zu machen. Da kauft der Kunde (zum Beispiel eine Beautybrand) eine Anzeigenseite in einem Blatt und ganz zufällig wird eben dieses Produkt 10 Seiten weiter im redaktionellem Teil für das tolle Sommerstyling genutzt. Schminken Sie sich jetzt nach! Wieso zur Hölle macht da keiner was? Dieses Problem steht besteht schon viel länger, als es Influencer überhaupt gibt.
Na, weil die sich wehren können. Die haben die finanziellen Mittel und im Zweifel sind sie eben Mitglied im Verband.
Serientipp: Goliath habe ich zufällig auf Amazon Prime entdeckt. Es geht um einen ehemaligen Topanwalt, der gerne in Bars sitzt und nur noch halbherzig Fälle annimmt, um sich über Wasser zu halten. Bis er gegen einen riesigen Konzern vorgeht, ein Klient seiner ehemaligen Firma und sich eine Menge Feinde macht. Super spannend, genau richtig für einen Serienmarathon. 2 Staffeln gibt es blislang.
Tweet der Woche:
Ich habe keine Ahnung wer das hier erstellt hat aber wer immer es war: danke. pic.twitter.com/U9axVN6kcB
— Donnie O’Sullivan (@DonnieOsullivan) 18. Juni 2018
Need to see:
Ich kann dir aus meinem beruflichen Alltag nur beipflichten, dass Journalisten nicht kennzeichnen was sie so alles umsonst bekommen. Insbesondere bei Reisen ist das extrem. Alle Reisen über die man liest waren für das Magin umsonst, aber es wird trotzdem immer so getan als hätte man das alles selbst bezahlt…
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