Gedanken: Ich habe diese Woche einen der meistdiskutiertesten Beiträge geschrieben. Über den Druck der Gesellschaft, Kinder zu bekommen und die Zweifel und Ängste, die ich habe. Erstmal bin ich wahnsinnig überwältigt, wie viele tolle Nachrichten und Erfahrungen ihr mit mir geteilt habt. Da gibt es wahnsinnig viele Menschen, denen es genau geht wie mir, bzw. selbst schon entschieden haben, dass sie auf keinen Fall Kinder bekommen möchten oder sich am Ende doch dafür entschieden haben und ich kann mit Sicherheit sagen, ich habe zu keinem einzigen Beitrag in den 8 Jahren so viele Emails und Nachrichten bekommen. Und dann sind da ganz tolle Kommentare von Müttern, die mit uns geteilt haben, wie ihre Erfahrung mit dem Kinder kriegen war und was ihre Gedanken und manchmal auch Zweifel waren und das zeigt ein bisschen, dass das ganz normal ist, sich Sorgen zu machen. Vielleicht auch, dass Kinder zu haben kein Zuckerschlecken ist, aber den meisten so viel zurück gibt, dass es jede stressige Minute wert ist. Ich hab mir eure Kommentare alle durchgelesen und von fast allen konnte ich so viel mitnehmen.
Und dann war da ein Kommentar, der sagte, dass der gesellschaftliche Druck nicht aufhört, wenn man ein Kind bekommen hat, sondern dann erst richtig anfängt, weil jeder es besser weiß. Ich kann es mir vielleicht so ansatzweise vorstellen, da Kinder bekommen sowieso grundsätzlich ein sehr emotionales Thema zu sein scheint und sich einige Mütter von meinem Text regelrecht angegriffen gefühlt haben. Und wo ich anfangs noch versucht habe, möglichst sensibel auf das Thema einzugehen, bin ich, wenn ich vollkommen ehrlich bin, langsam ein bisschen genervt, vor allem über die Kommentare auf Facebook oder sogar auf Twitter. Hauptkritikpunkt ist vor allem die postnatale Depression, die ich angesprochen habe, die mir Sorgen bereitet und die ich laut dem dort herrschenden Tenor gar nicht hätte ansprechen sollen und ich verstehe grundsätzlich die Aufregung nicht. Wenn das ein Punkt ist, der mir Sorgen bereitet und der eben existent ist, wieso sollte ich nicht darüber schreiben? Und wieso fühlt sich überhaupt jemand, der Kinder bekommen hat und glücklich ist, davon angesprochen, sogar angegriffen? Wieso kommt überhaupt jemand darauf, dass ich ihm das Glücklichsein abgesprochen habe, nur weil dies eben einmal ein Text ist, in dem es nicht nur um glückliche Familien und süße Babys geht, sondern eben um meine Sorgen und Zweifel, die ich habe, wenn ich daran denke, ein Leben in die Welt zu setzen?
Ich habe doch geschrieben, dass es so viele glückliche Familien gibt und dass es für manche die absolute Erfüllung ist, Kinder zu bekommen, aber man muss doch akzeptieren, dass das nicht für jeden gilt. Die Ansicht ist doch wirklich blauäugig, sonst gäbe es ja auch keine Fälle von postnatalen Depressionen oder Kindesmissbrauch oder all die anderen furchtbaren Dinge auf dieser Welt. Wieso fühlen sich Mütter so angesprochen von diesem Text, wenn sie selbst sagen, dass sie so glücklich sind? Ich kann es ehrlich nicht ganz nachvollziehen.
What happened: Wie ihr wahrscheinlich schon gesehen habt, waren wir letzte Woche in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist mit 70 Einwohnern pro Quadratkilometer das dünnst besiedelte Bundesland und das merkt man. Mensch, was waren das lange Landstriche und diese riesigen Wälder. Wir haben in einem Resort übernachtet, der alte Jagdsitz von Honecker, der in jede richtung von 8km Wald umgeben ist und sich an einem großen See befindet. Rehe, Kraniche und alles mögliche Getier lässt sich dort entdecken. Schön war das und so unglaublich still.
New in: Diese fluffigen, süßen Katzen treiben mich manchmal in den Wahnsinn. Nichts Schönes dürfen wir haben! Entweder sie rupfen alles Grüne aus unseren Pflanzen raus, haaren alle Langfloorteppiche zu oder kratzen an den kurzen Teppichen. Ich habe mich dazu entschieden dan Wohnzimmerteppich auszutauschen, der ein absoluter Fehlkauf war. Erstens, weil er auf Polyester und nicht aus Naturfasern war und schon nach einem halben Jahr absolut niedergetrampelt und ranzig aussah und zweitens weil er ein absoluter Fusselmagnet war. Ich hab Wochen gesucht nach dem richtigen Teppich, einmal einen gefunden, der aber zu klein war und jetzt, weitere Wochen später haben wir endlich einen neuen Teppich und dafür einen sehr coolen. Der ist nämlich aus alten Armee-Zelten recycelt und damit besonders robust und katzensicher. Und er sieht wahnsinnig cool aus. Ich hab ihn im Westwing Sale gekauft, wo er allerdings schnell ausverkauft war, aber hier könnt ihr ihn zum Beispiel sehen.
Wishlist: Wenn ihr noch neue Kleidung shoppen wollt, wartet am besten ein paar Tage. Wenn ich mich nicht irre, müsste jetzt irgendwann der Zara und der Mango Midseason Sale anfangen. Letztes Jahr war es nämlich am 15. März so weit und ich tippe darauf, dass es dieses Jahr am Montag los geht. Vielleicht gibt’s hier einen Insider, der mehr weiß?
Need to see:
Das erste Video ist nicht witzig, sondern wirklich erschreckend. Durch eine Störung hat sich der Skilift in doppelter Geschwindigkeit bewegt und Leute regelrecht aus den Sitzen katapultiert. Es wurden 11 Menschen verletzt.
…und postnatale Depression hat nicht mal etwas mit unglücklich sein in dem Sinne zu tun. Die Kinder können wirklich eine Erfüllung für düse Mütter sein und trotzdem reißt irgendwo eine Wunde auf und sie verfallen in Depression. Das sollte nie vergessen werden!
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Die Videos sind ja mal wieder der Hammer…<3
http://www.blogellive.com/2018/03/11/astronaut-ivypark-nasa/
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Liebe Jana,
nachdem du hier den Post zum Kinder-Kriegen noch mal erwähnt hast und ich kurz einen Blick bei Facebook auf die dortigen Kommentare geworfen habe (wow-da bleibt einem ja teilweise wirklich fast die Sprache weg), möchte ich doch auch (m)einen Kommentar dazu abgeben. Auch weil ich, nach dem (zugegeben flüchtigen) Lesen der Kommentare den Eindruck habe, es gibt nur diejenigen, die deine Sorgen und Ängste teilen und diejenigen, die deine Entscheidung bzw. das Mitteilen deiner Perspektive verurteilen. Erstaunlich, wie viel Intoleranz sich da zeigt! Und wie du auch schon geschrieben hast, wie emotional das Thema anscheinend ist. Warum haben denn einige so sehr den Drang, den eigenen Lebensweg verteidigen zu müssen? Da scheint so viel Unsicherheit durch, die du mit deinem Post viel eher hinter dir gelassen hast, indem du offen damit umgehst.
Als ich den Post letzte Woche gelesen hatte, dachte ich mir gar nicht viel dabei – du teilst, wie sonst auch, zu einem Thema deine Gedanken offen mit. Mehr nicht. Und dass diese in dem Fall eher negativ sind, würde doch bei einem anderen Thema nicht zu solchen Kommentaren bewegen! Es erscheint mir ziemlich blödsinnig, daraus zu schließen, du wolltest auf diese Weise Aufmerksamkeit und Likes bekommen – weil dein Blog generell nicht diesen Eindruck erweckst und weil es doch möglich sein sollte, über Sorgen zu schreiben, ohne diesen Vorwurf als Reaktion zu bekommen!
Ich lese deinen Blog schon lange (bzw. hab ihn zu Beginn gelesen (ja, zu Dachgeschosswohnung- und Lookbook-Zeiten :D), dann aus den Augen verloren, und jetzt wieder seit ca. 2 Jahren.) Wir sind ungefähr im selben Alter und ich erinnere mich daran, dass du schon mal am Rande erwähnt hattest, dass du keine Kinder haben möchtest. Damals fand ich es etwas erstaunlich, dass du das so sicher von dir sagen konntest, da ich es nicht gekonnt hätte, bzw. eher dazu tendierte, Kinder bekommen zu wollen, aber das lag noch in weiter Ferne. Erstaunlich für mich, aber mehr auch nicht. Jetzt, ein paar Jahre später, bekomme ich bald mein erstes Kind, das geplant und gewollt ist, und auf das ich mich sehr freue. Deine Entscheidung bzw. deine Sorgen finde ich aber heute nicht mal mehr erstaunlich, sondern eher verständlich bzw. eben anders als meine. Anders und mehr nicht. Genauso, wie ich mir Toleranz (und kein Ausschließen!) von kinderlosen Menschen wünsche, sollte ich doch in der Lage sein, eben diese Toleranz (und auch kein Ausschließen) entgegenzubringen, vollkommen unabhängig von dem jeweiligen Lebensentwurf!
Und da ich zufällig genau bevor ich deinen Post gelesen habe, auf diesen Artikel (http://www.zeit.de/kultur/2016-10/kinder-alltag-bestandteil-gesellschaft-kinderfreie-zonen-10nach8) gestoßen bin, sei er allen ausdrücklich empfohlen! – besonders denjenigen, die in Toleranz noch Nachholbedarf zu haben scheinen…. Sehr lesenswert, auch ohne den Forderungen ganz zuzustimmen.
Ich hoffe, ich kann mit meinem Kommentar vermitteln, dass auch ein Miteinander ohne Verurteilung oder Verteidigung möglich ist und vor allem wünsche ich dir, dass du dir von unreflektierten Facebook Kommentaren nicht die Laune vermiesen lässt!
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Wow, Merles Kommentar finde ich super!
Nun „muss“ ich auch was sagen ?
Ich wollte zB nie Kinder. Bei mir tickte auch keine Uhr. Zum Glück „nervte“ auch niemand großartig herum, dass Kinder kriegen das Größte der Welt sei.
Mit 29 trennte ich mich von meinem Freund. Mit 32 war ich auf einmal Mutter. Nicht ungewollt!☝? Mein Mann wollte gerne Kinder. Mir war es relativ egal, ehrlich gesagt. Denn beides – Leben mit und ohne Kinder – hat Vor- und Nachteile. Ich verstehe also beide Seiten ?
Warum hier jemand für seine Meinung angefeindet wird, verstehe ich allerdings auch nicht.
Was ich sagen will: Als ich Mutter wurde, habe ich gemerkt, dass das in der Tat die verantwortungsvollste Aufgabe ist, die ich je in meinem Leben hatte. Und vorerst auch haben werde.
Ich hatte Angst, bei der Erziehung zu versagen, meinem Kind nicht geben zu können was es braucht usw. Inzwischen ist das Kind, welches mich zur Mutter machte, 8 Jahre alt. Ich bin in die Rolle/Aufgabe reingewachsen. Man macht bestimmt Fehler – aber solange man selbst einigermaßen selbstreflektiert ist, so wie du, Jana – geht eigentlich nichts großartig schief.
Das wollte ich einfach nur mal erzählen. Ohne Wertung oder Hintergedanken. Nur meine kleine Geschichte. ?
Liebe Grüße
M
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Nachtrag: Natürlich war es mir nicht „egal“!
Aber ich „musste“ eben auch keine Kinder haben, um glücklich und zufrieden zu sein.
Es hätte ja zB auch sein können, dass wir eines der Paare sein würden, die keine Kinder bekommen können.
Was auch immer.
Jedenfalls meinte ich mit „egal“, dass ich sowohl mit als auch ohne Kinder glücklich und zufrieden leben könnte.
Selbstverständlich will ich meine Familie nicht missen.
Aber ich weiß ganz einfach, dass es zu meinem persönlichen Lebensglück keine Familie gebraucht hätte.
So, das wollte ich nochmal erklären ?
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Ich hatte auch die postnatalen Depressionen, drei Tage nach der Geburt von meinem Sohn. In der Zeit war das schon sehr hart und trotzdem gehörte das zu meinem Leben und jetzt zu meinem Erfahrungsschatz dazu. Ich verstehe jetzt Menschen mit Depressionen viel besser und habe schon eine Hilfe für eine Freundin sein können. Ich finde, das Leben muss nicht immer nur schön sein und Spass machen, in den Tiefen bin ich sehr gereift und will sie nicht missen. Durch ein Antidepressivum hatte sich das Problem, wie in den meisten Fällen, schnell erledingt. Ich finde die Frage „Kinder oder nicht“ ist eine der ganz wichtigen Lebensfragen. Ich persönlich kenne keine Studien oder Statistiken zum Thema. Allerdings kenne ich mehr Leute die es bereuen keine Kinder bekommen zu haben als Mütter die es bereuen Kinder bekommen zu haben. Genau wie das Sprichwort schon sagt: Am Ende des Lebens bereut man weniger die Dinge die man gewagt hat, als die die man nicht gewagt hat.
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