Manchmal habe ich einen Kloß im Hals, der mit jedem Gedanken ein klein wenig größer wird, bis er tennisballgroß langsam bis in meinen Rachen herauf wandert und dort stecken bleibt. Mir langsam die Luft nimmt und ganz genau vorführt, wie klein und hilflos ich sein kann. Ich wäre gerne ein unbekümmerter Mensch, so ein Bauchmensch, der einfach macht und damit gewaltig auf die Nase fliegt, sich aber gleich wieder aufrappelt und kopfüber in die Wellen springt. Irgendwie klappt das bei mir nicht so gut.

Ich glaube, eines der ersten Worte, das ich so richtig begriffen habe war ‘Konsequenz’. Alles was ich tue hat eine Folge. Katastrophal, genial, egal. Meistens kann ich ganz gut abwägen welche Entscheidung zu welcher Konsequenz führt, ab und zu stehe ich aber in diesem riesigen Verwaltungsgebäude mit einem Dutzend unbeschrifteter Türen und möchte mich einfach weigern, mal eben auf gut Glück irgendwo anzuklopfen, nur um dann in ein tiefes Loch zu fallen.

Bauchgefühl ist einfach nichts für mich. Ich hasse Spannung und Ungewissheit. Manchmal schaue ich Filme und lese mir währenddessen das Ende auf Wikipedia durch. Wenn ich die Möglichkeit hätte, in die Zukunft zu sehen, würde ich alle zwei Minuten davon Gebrauch machen.

Und jetzt sitze ich auf einem Berg ungewisser Optionen und unklaren Prognosen und muss mir erstmal einen Tee machen. Meinen Kloß irgendwie überzeugen, dass das Leben so oder so weitergeht und dass es manchmal eben nicht nur die eine Lösung gibt. Was ist denn ein Leben ohne Ups und Downs? Ein Bimmelzug vielleicht. Aber man will eben immer das, was man nicht hat.

Erwachsen sein ist manchmal scheiße.