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„An deiner Stelle würde ich die Wohnung nehmen, wer weiß, ob ihr in dieser überlaufenen Stadt überhaupt eine andere findet?“
Ich habe das unglaubliche Glück, eine Wohnung mieten zu können und kann es einfach nicht. Ich bin das, was man in Berlin absolut nicht sein darf – wählerisch. Wir haben unsere Wohnungssuche gerade erst begonnen und schon träume ich nachts davon, keine Wohnung zu finden, unter einer Brücke zu erfrieren oder am Ende wieder bei den Eltern zu landen.
Als ich Anfang meines Studiums nach Osnabrück gezogen bin, bin ich in die zweite Wohnung gezogen, die ich gefunden habe. Die erste Wohnung lag über einem Sexshop und unter einem Puff und war mit Graffiti an den Wänden verziert. Die zweite war ganz solide und günstig. Viele von euch kennen meine Dachgeschosswohnung sogar noch. Miniküche mit Klapptisch, kleiner Schrank, Sofa und ein Bett passten gerade so hinein und drei Jahre habe ich dort gewohnt, war aber nie Zuhause. Eigentlich bin ich jedes Wochenende zurück in die Heimat gefahren, war ständig mit Koffer unterwegs und habe nie mehr Zeit als notwendig dort verbracht.
In Münster wollte ich nicht mehr alleine wohnen. Ich musste einmal die WG wechseln, bis ich angekommen bin. Die Wohnung war ganz ok: Ein bisschen billiges Laminat, eine alte Küche aber tolle Mitbewohnerinnen und schöne Erinnerungen liegen in der Wohnung. Trotzdem: Richtig Zuhause habe ich mich erst seit dieser Wohnung gefühlt. Abends auf dem Sofa einen Film schauen, im Sommer einen Wein auf dem Balkon trinken, seine Freunde zum Essen einladen und endlich ein bisschen Platz haben: Ich war zum ersten mal wirklich Zuhause und das hat alles geändert.
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„Every traveler has a home of his own and he learns to appreciate it the more from his wandering.“
– Charles Dickens
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Als Blogger ist man oft ständig unterwegs: Fliegt von Land zu Land, von Event zu Event, weil alles spannend klingt. Ich habe langsam angefangen, abzuwägen. Lohnt es sich für eine so kurze Zeit 12 Stunden zu fliegen? Was ist der Mehrwert? Wird meine Arbeitszeit vergütet? Die Folge ist, dass ich plötzlich weniger reise als zuvor, aber umso glücklicher bin. Denn auf einmal bin ich gerne Zuhause, verbringe viel Zeit damit, die Wohnung einzurichten, Freunde einzuladen oder mit einer Tafel Schokolade und Chips das Wochenende zu feiern. Ich habe gelernt, Ruhe wertzuschätzen. Diese Abende sind für mich der Luxus, den ich liebe, nachdem ich oft genug müde und ausgelaugt im Flughafen stand und zum nächsten Flug hetzen musste. „Ich hab überhaupt keine Lust“ hat Ansgar regelmäßig von mir gehört. Wieso mach ich es dann überhaupt? Finanziell lohnen sich schöne Beiträge, die man Zuhause vorbereitet meist weitaus mehr als jede Reise und auch ihr habt mir in der Umfrage gesagt, dass Interieur für euch am spannendsten ist.
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Wenn ich heute verreise, dann weiß ich ganz genau, dass mich etwas tolles erwartet. Ich werde nicht enttäuscht und schlecht gelaunt wieder kommen, wie es so oft früher passiert ist. Dann will ich verreisen und dann weiß ich, dass es toll wird. Aber ich weiß mittlerweile, dass es genauso toll ist, ein richtiges Zuhause zu haben, in dem man sich wohl fühlt und komplett abschalten kann. Also spiele ich auf Risiko und hoffe doch noch auf diese tolle helle Wohnung mit dem schönen Balkon und selbst wenn sie 20qm kleiner ist, dann ist mir das egal. Dann muss ich auch nicht ständig zum Flughafen fliehen.
Bei dir zu Hause sieht so toll aus!
thedaydreamings.blogspot.com
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Du machst es richtig! Eine Wohnung sollte meiner Meinung nach nicht nach „joa… ganz ok – kann man hier aushalten“ klingen, sondern „Wow… ja hier fühle ich mich wohl, hier möchte ich viel Zeit verbringen“ Ich habe vor knapp 5 Jahren meine erste eigene Wohnung in Hannover gesucht – Ich meine „Hannover“ – das ist nicht Hamburg, das ist nicht München…. und trotzdem war ich überrascht wie hart der Markt ist. Ohne Makler???! Das habe ich nach mehrere Massenbesichtigungen mit bis zu 40 Leuten und ohne Rückmeldungen auf Anfragen, weil die Vermieter am ersten Tag der Online-Schalte schon 100 Emails hatten, aufgegeben. Dann musste ich in den sauren Apfel beißen und eine Maklerwohnung suchen. Ich sage bewusst nicht, dass ich „mit“ Makler eine Wohnung gefunden habe, denn der Makler tut nichts für mich – sondern nimmt dem Vermieter Arbeit ab – Ich zahle nur dafür. Das System ist sch…. aber was soll man machen… Letztendlich klappte es dann mit einer/meiner absoluten Traumwohnung. Ich war auf den ersten Schritt verliebt in das riesige Wohnzimmer, die fast bodentiefen Fenster, die geilste Lage ever und überhaupt…. Ich kniff den Popo zusammen und war halt am Ende erstmal blank – blank aber glücklich in meinem Reich. Ich habe es keine Sekunde bereut wählerisch gewesen zu sein und über 4 Monate gebraucht zu haben. Denn was sind schon 4 nervige Monate Wohnungssuche gegen viele Jahre glückliches wohnen?
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Ein schöner Artikel
Ich kann nachfühlen, wie un-Zuhause Du Dich gefühlt haben musst. Seit wir von „Zuhause“ flüchten mussten, sind meine Mama und ich auch in zwei Buchwohnungen gewesen, wo wir auch froh waren, morgens weg zur Arbeit zu können.. aber inzwischen haben wir eine tolle Wohnung gefunden, wo wir uns Zuhause fühlen. Ich hoffe, dass auch Du die schöne Wohnung bekommst und dann auch happy bist mit ihr
Liebe Grüsse und hab einen guten Wochenstart
Janine
http://www.yourstellacadente.com/
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Du hast Recht, schließlich verbringt man zuhause die meiste Zeit und kann abschalten. Da sollte wirklich alles stimmen. Btw: Ich finde deinen Interior-Geschmack wirklich toll!
Lieben Gruß
Jale von http://www.undichso.com
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Oh liebe Jana, ich kann das nur zu gut verstehen und nachvollziehen! Kurioserweise war es bisher in quasi jeder Stadt, in der ich auf Wohnungssuche war, so, dass mir vorab gesagt wurde „Oh, hier ist es aber besonders schwer mit dem Wohnungsmarkt“…Hamburg, Maastricht, Stuttgart, egal – um das eine, wahre Zuhause zu finden, in dem man sich heimelig fühlt, vergeht oft schon echt viel Zeit und Liebesmüh. Bei unserer jetzigen Wohnung ist auch nicht alles perfekt, aber ich fühl mich sehr wohl und wir hatten echt Glück: wir haben sie in der Baustellenphase beim Vorbeilaufen ausfindig gemacht und mit dem Vermieter gesprochen, bevor er sie überhaupt inserieren konnte. Zack, first come, first serve. Ich wünsch dir, dass es bei dir auch noch so in der Art klappt!
Alles Liebe,
Corinna
http://www.kissenundkarma.de
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Ich kann dich da so gut verstehen, es ist gar nicht mehr so einfach eine Wohnung zu bekommen. Leider merke ich das nach wie vor, aber es heißt immer in München wäre es noch etwas schwerer ? LG
Diana
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wie recht du hast – es ist sehr wichtig das man ein zuhause hat wo man sich wohl fühlt ich bin zwar gerne unterwegs aber ich freue mich immer auf mein zuhause
glg katy
http://www.lakatyfox.com
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Du hast so recht! Meine letzte Wohnung war mein Zuhause, die aktuelle ist es nicht. Ich hoffe, dass es die nächste wieder wird
LG, Käthe von Nicht 75B
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Ich kann dich da vollkommen verstehen. Klar, gerade in den deutschen Großstädten darf man eigentlich nicht zu wählerisch sein wenn es um Mietwohnungen geht. Aber man muss sich wohl und zuhause fühlen und das ist einfach viel wichtiger, als die erste Beste zu nehmen, die einem angeboten wird.
Ich drücke die Daumen, dass es mit der Traumwohnung klappen wird.
Liebst Kathi
http://www.meetthehappygirl.com
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Du macht das genau richtig. Gerade wenn man auch viel von zu Hause aus arbeitet, sollte man sich dort wohl fühlen und man sollte ein gutes Gefühl haben, zu Hause zu sein. Ich bin wirklich sehr gespannt, und drücke dir für deine traumwohnung die Daumen!
Liebe Grüße
Nadine von tantedine.de
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Eine schöne Wohnung die ein Zuhause ist, ist schon das A und O. Ich liebe es wenn wir von Reisen in unser Zuhause zurück kommen.
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at
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Erstmal wow so schnell eine Wohnung in Berlin. Glückwunsch. Ich sehe das so…keine Entscheidung wäre die Falsche. Wenn es eine Mietwohnung ist kann man auch dort jederzeit wieder ausziehen. Klar ist das stressig, aber für die richtige Wohnung lohnt es sich und man hat mehr Zeit für die Suche. Kann auch erstmal eine zeitlang merken, welcher Stadtteil wirklich zu einem passt. Auf der anderen Seite…jemand anderes darf sich jetzt über die Wohnung freuen. Ich drück dir die Daumen für die weitere Suche.
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Liebe Jana,
Ich finde du hast absolut recht und du machst alles richtig.
Ich habe hier in München auch drei Wohnungen abgelehnt, die ich hätte haben können, einfach weil ich nicht dass Gefühl hatte, dass ich mich dort wohl fühlen würde. Und dass obwohl wir nur 3 Monate Zeit hatten, um etwas Neues zu finden.
Aber ich sehe es nicht ein, nur weil der Markt umkämpft ist, gar keine Ansprüche zu stellen.
Letztendlich musste ich einen Kompromiss machen und habe nicht meine absolute Traumwohnung bekommen (dazu braucht man in München leider nicht nur Glück, sondern auch jede Menge Geld), aber ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass das eine Wohnung ist, in der ich mich wohlfühlen könnte. Und so ist es jetzt auch
Ich drücke euch die Daumen bei der weiteren Suche!
Liebst,
Julie
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Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich brauche auch ein Zuhause, in dem ich mich 100 Prozent wohlfühle. Selbst wenn man aber die perfekte Wohnung gefunden hat, dauert es wirklich eine Zeit, bis man sie und die Umgebung als Zuhause wahrnehmen kann. Ich finde, je mehr Erinnerungen man mit einem Heim verbindet, desto mehr wird es zum Zuhause.
Lieben Gruß
Eve von http://www.eveblogazine.com
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