vor ziemlich genau 3 Jahren habe ich die Entscheidung getroffen, bestimmte Dinge aus der Hand zu geben. Erst kurze Zeit früher wurde Cover PR gegründet. Bloggeragenturen waren zu der Zeit etwas absolut neues und Cover PR war in Deutschland so etwas wie ein Pionier. Anne Höweler, die Gründerin, hatte selbst lange Zeit gebloggt und hat früh erkannt, was in der Branche fehlte um sie weiter zu professionalisieren. Zu neuen Branchen gibt es keine Erfahrungswerte, deshalb hilft nur ausprobieren oder sein lassen. Und das war erstmal keine leichte Entscheidung: Es gab auch schon früher Agenturen, die Aufträge an Blogger vermittelt haben, mit einer habe ich mich gerade erst so sehr zerstritten, dass mir mit einer Klage gedroht wurde. Und hier ging es sogar um eine exklusive Zusammenarbeit: Sie würden all meine Anfragen bearbeiten, Emails für mich schreiben, Verhandlungen führen, Angebote verschicken… All meine Anfragen, Rechnungen und Kooperationen würden über die Agentur laufen. Dazu benötigt man erstmal viel Vertrauen, von beiden Seiten. Andererseits ist es eine enorme Erleichterung für mich und ein Schritt in Richtung Professionalisierung.
Cover PR wurde innerhalb von kürzester Zeit bekannt und geschätzt und was mir am wichtigsten war – hat immer Wert auf Qualität statt Quantität gelegt. Mit der Zeit konnte man immer größere Projekte umsetzen und genauso wie Cover PR durch die Kontakte der Blogger gewachsen ist, konnten die Blogger auch von den Kontakten der Agentur profitieren. Ich war plötzlich nicht mehr allein, sondern hatte Menschen, die mir immer mit ihrem Rat zur Seite standen. Soll ich das machen? Lohnt sich das? Wo will ich hin? Solche Entscheidungen fallen oft viel leichter, wenn man eine zweite Meinung hört oder einfach mal darüber spricht. Kurze Zeit später fing meine Freundin Cindy bei Cover PR an. Cindy hat sich so schnell eingearbeitet, dass ich mir schon nach wenigen Monaten nicht mehr vorstellen konnte, was ich ohne sie machen würde.
Die Agentur ist nicht mehr das, was sie vor drei Jahren war: Sie ist größer geworden, hat mittlerweile eine Zweigstelle in Berlin, aber trotzdem ist das Wichtige nie verloren gegangen: Man kennt immer noch jeden beim Vornamen und ich vertraue allen, die sort arbeiten absolut. Die Mädels wissen schon ohne mich fragen zu müssen, was zu mir passt und was eher nicht. Trotzdem muss ich natürlich nichts machen, was ich nicht will. Ich habe nach wie vor die komplette Freiheit darüber, was und wie ich schreibe.
Ob es sinnvoll ist, einer Agentur beizutreten, ist eine schwere Frage. Es hängt vermutlich vom eigenen Aufwand ab. Wie viele Emails bekommt ihr am Tag? Sind die Anfragen noch leicht zu bewältigen? Bloggt ihr Hauptberuflich oder habt ihr es vor? Ab einem gewissen Punkt ist meiner Meinung nach extrem sinnvoll, eine Agentur als Partner zu haben, insbesondere, wenn man den Blog allein führt.
Welche Agentur? Das ist eine genauso schwere Frage. Selbst in 2016 gibt es nur sehr wenige Bloggeragenturen und Manager, die sich um einzelne Blogger und Influencer kümmern und die Agenturen, die es gibt haben oft Aufnahmestop, weil sie bei dem enormen Wachstum der Branche einfach kaum hinterher kommen. Trotzdem ist es immer schlau, einfach mal initiativ anzuschreiben, ob demnächst Kapazitäten für weitere Blogger bestehen. Selbst wenn nicht, gibt es oft größere Kampagnen, für die auch Blogger außerhalb des eigenen Portfolios angefragt werden. Für Agenturen seid ihr meist dann interessant, wenn ihr euch einen Leserkreis aufgebaut habt und wenn ihr bereits eine längere Zeit regelmäßig bloggt und eine schöne, wiedererkennbare Bildsprache habt.
Ein Unterschied sind Agenturen, die nicht exklusiv mit euch zusammen arbeiten, sondern lediglich Aufträge vermitteln. Es gibt mittlerweile auch zig Plattformen, auf denen man sich anmelden und auf Kampagnen bewerben kann. Emails dazu kommen momentan täglich, allerdings habe ich kaum welche gefunden, die sich in irgendeiner Form gelohnt hat. Die einzige Plattform, die mir positiv in Erinnerung geblieben ist, war Brandnew. Grundätzlich könnt ihr euch aber einfach mal überall registrieren, wenn ihr Lust habt – zu verlieren habt ihr nichts.
Wichtig ist, dass ihr ein gutes Gefühl habt und euch bestenfalls persönlich getroffen habt um zu sehen, ob sich die Vorstellungen decken. Ihr gebt eine Menge Verantwortung ab – da solltet ihr euch unbedingt vorher Gedanken drüber machen. Auch alleine ist in jedem Fall eine Menge machbar: Franzi zum Beispiel ist auch ein „Ein-Mann-Unternehmen“ und damit sehr erfolgreich, wie viele andere Blogger.
Ich glaube, dass so eine Agentur wirklich dann eine gute Entscheidung ist, wenn man alleine einfach nicht mehr hinterher kommt und einem dadurch tolle Möglichkeiten entgehen. Ich finde es in allem Falle spannend, dass sie so wahnsinnig viele Dinge übernehmen, für die man – wie du schon sagtest – so viel Vertrauen braucht. Da müsste ich mich wohl erstmal dran gewöhnen.
Diese kleinen Agenturen, die lediglich Aufträge vermitteln, finde ich bisher nur nervig. Es flattert recht viel Spam rein und noch dazu meist alle Angebote – eben auch die, die absolut nicht in das eigene Themengebiet passen.
Was den Streit mit der einen Agentur betrifft: ich hoffe, du hast bald deine Ruhe!
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Was für ein toller, sehr informativer Artikel! Vielen Dank für’s Teilen! Ich denke auch, man muss sich das sehr gut überlegen und abwägen, wohin man mit dem Blog will!
Liebst, Mirjam // http://www.miiju.ch
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Also an Cindy würde ich meine Aufgaben auch abgeben – ich mag sie sehr
Sehr schöner Beitrag, momentan bin ich wohl für eine Agentur noch zu uninteressant, aber eines Tages vielleicht!
Liebe grüße
Ruth
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Awww…. Du bist ja voll lieb. Danke Ruth x
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love your blog so much…:)
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Sehr interessanter Post! Ich kann mir vorstellen, das so eine Arbeitserleichertung mit der Zeit notwendig wird, wenn man voran kommen soll.
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at
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Toller Artikel! Und danke für das Erwähnen
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Liebe Jana, danke für diesen Artikel. Du hast mich sehr neugierig gemacht. http://www.yupka.de
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Jana
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