Ich bin kaum noch bei Snapchat unterwegs. Ich habe irgendwann aufgehört, mich großartig zu filmen, dann habe ich aufgehört, mir die Menschen anzuschauen, die sich da filmen. Vor zwei Jahren saßen wir auf meinem Geburtstag allesamt fasziniert vor dem Handy und haben uns diese neue App erklären lassen. Ich habe in Berlin gefeiert, da kenne ich viele Blogger und Social Media Menschen – also war das Ganze ein großes Highlight. Aus dem „viel zu kompliziert, interessiert mich nicht“ wurde innerhalb weniger Wochen ein absolutes Must Have und als dann Filter eingeführt wurden, ist die Social Media Welt vor Begeisterung ausgerastet.
Snapchat wurde so etwas wie Reality TV – es gibt zig Menschen die ihr Handy in allen erdenklichen Situationen auf wirklich alles richten: Ich tanze im Club, Ich räkel mich Zuhause vor der Frontkamera zu den neuesten Popsongs, ich gehe im Supermarkt einkaufen, ich langweile mich im Flugzeug, ich treffe mich mit meinen Freunden zu einem gemütlichen Weinabend, ich bin bei meiner Familie.
Und Zuhause saß ich auf der Couch und habe mir die ganzen Handyfilmchen reingezogen. Man kommt irgendwann in einen Sog – das ist wie beim Reality TV: Die Emotionen wechseln von Entzücken über Belustigung bis hin zu totalem Unverständnis. Wow, hat die ein schönes Outfit an, das ist wirklich ein wunderschöner Urlaubsort, Wieso räkelt sie sich schon seit 4 Snaps zu diesem furchtbaren Lied, vielleicht sollte sie mal aufhören eine andere Person so öffentlich an den Pranger zu stellen, aber andererseits kann ich auch nicht weggucken… BAM BAM BAM, Eindrücke in Sekundentakt, der Finger tippt regelmäßig auf den Bildschirm – noch schneller muss es gehen.
Und dadurch wird einem eine große Lüge aufgetischt: Dass das nicht viel Zeit kostet. ‚Die Snaps sind maximal 10 Sekunden lang‘ – Wenn man seinen ganzen Tagesablauf in 200 10-Sekunden-Snaps aufnimmt, ist das eine ganz schön lange Zeit. Also saß ich da und habe mir regelmäßig diesen Schwall an Snaps angeguckt und wusste genau was die Menschen hunderte und tausende Kilometer von mir so treiben. Es gab nur ein Problem: Ich habe währenddessen gar nichts gemacht. Denn wenn du mit dem Leben anderer beschäftigt bist, kannst du dich nicht auf dein eigenes konzentrieren. Und wenn du erst noch 540 Snaps von 21 Personen anschauen musst, verpasst du vermutlich das gute Wetter draußen, ein schönes Stadtfest, einen tollen Spaziergang oder vielleicht einige Artikel, die dich wirklich weiterbringen.
Life is what happens to you while you’re looking at your smartphone.
Denn Snapchat hat keine Tiefe. Zumindest in der Regel nicht. Ich habe mir die Snaps durchgeschaut und bin weder informiert, noch inspiriert. Es ist die Spitze, des schnellen, oberflächlichen Konsums. Es gibt keine Meinungen, allerhöchstens ein bisschen Zankerei. In 10 Sekunden ist keine Zeit für Tiefgang.
Auch bei mir nicht. Ich habe es eine ganze Weile versucht, in den verschiedensten Situationen. Ich habe versucht, meine Leser ein Stück mitzunehmen auf meine Reisen und in meinen Alltag. Bis zu einem gewissen Punkt ist das schön, aber was passiert, wenn man sein Handy permanent auf Anschlag hat, um bloß nicht die nächste Gelegenheit für einen tollen Snap zu verpassen? Ich habe nicht nur mein eigenes Leben auf Pause gestellt, um mir das Leben anderer Personen anzuschauen, ich habe auch noch mein eigenes durch ein Handydisplay gesehen. Statt Momente für sich zu genießen schwirrte im Hinterkopf plötzlich ständig der Gedanke rum, dass das gesnapt werden sollte. Einfach mal das leckere Essen genießen oder bei Sonnenuntergang am Hafen sitzen, irgendwie wurde ich fast schon nervös, wenn das Handy nicht griffbereit war.
Und eines Tages, an dem ich eigentlich zufrieden im Bett liegen sollte, einen schönen Tag verbracht hatte, lag ich unzufrieden wach und konnte nicht einschlafen. Wenn man unzufrieden ist, sollte man etwas ändern und das habe ich getan. Ich genieße Momente, ohne mein Handy zu zücken. Ich habe ein Privatleben, Privatfreunde. Ich bin auch Offlinemensch und ich genieße es in vollen Zügen. Es gibt nicht von jedem Tag und jeder Nacht Erinnerungsfotos, geschweigedenn Snaps. Ich knipse die Erinnerungen ganz allein mit meinen Augen, speichere sie in meinem eigenen Kopf zusammen mit all den tollen Gesprächen und Situationen, denn
the best nights are the ones you don’t upload
Was für ein schöner und unglaublich inspirierender Post:) Ich persönlich habe mich immer ein bisschen dagegen gesträubt, mir Snapchat zu holen und habe es bis heute nicht. Ich könnte mich nicht beschweren. Das Leben ist nämlich schön, wie du sagst, auch wenn wir es nicht wie eine Reality Show verkaufen!
Wir müssen nicht alle die Kardashians sein:D
Liebst, Seline
http://selscloset.com
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Dieser Beitrag ist zu arrogant für mich… Ein Stück leben wird nicht von allen geklaut. Bestimmt genießen manche Leute diese App.
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Also es ist eher arrogant, ihr eine Intention zu unterstellen, die du dir offenkundig ausdenkst. Ihr Blog, ihre Gedanken, ihre Meinungen. Das sollte man doch endlich mal nach all dem jähren begreifen. Ist doch toll, wenn du Snapchat magst – sie nicht. Ich auch nicht. Deswegen ist niemand arrogant.
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*all den Jahren
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Das hast du so gut geschrieben! An manchen Tagen finde ich Snapchat richtig gut und an manchen hasse ich die APP fast. Ich mag die Filter und wenn ich Langeweile hab liebe ich es damit rumzuspielen. Aber manchmal frage ich mich was ich da überhaupt gucke, ich gucke mir das Leben wildfremder Menschen an wie die sich Designertaschen kaufen, jeden Tag in ein anderes Land reisen und ich durchs mitgucken, dass ganze noch mitfinanziere. Manchmal brauche ich auch eine Pause von der APP! Das echte Leben ist so viel schöner und real!
LG
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Ich muss sagen, dass ich die Begeisterung für Snapchat bis heute nicht wirklich verstanden habe. Und ich habe es wahrlich versucht… Jedoch war es mir letztendlich zu zeitraubend. Wie du es ja selbst schon schreibst…
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Wirklich ein sehr gelungener Post!
Wie du sagst, Snapchat hat ein bisschen was von Reality TV. Was irgendwo ja gut ist, denn es lässt einen Schimmer Realität auf die glitzernde Social Media Welt, in der alles ach so schön ist. Dafür fällt es dem Menschen hinter der Frontkamera nur umso schwerer gewisse Grenzen und Barrieren aufrecht zu erhalten. Komplizierte Kiste.
Wir haben doch eh alle nen kleinen Knall mit diesem Zwang alles festhalten, posten und mit Hashtags betiteln zu müssen. Ganz nach dem Motto „Snap it or it didn’t happen“. Nö, muss nicht sein.
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Ich muss ganz ehrlich auch zugeben, dass ich kein all zu großer Fan von Snapchat bin. Dort sehe ich mir die Snaps meiner Freunde an. Chatte mit ein paar lieben Lesern. Aber ich filme nicht mein ganzes Leben. Es gibt doch auch private Momente. Ich muss nicht täglich erzählen wie langweilig mir ist. TMI! Und absolute Zeitverschweundung meiner Meinung nach.
Love, Kerstin
http://www.missgetaway.com
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Dein Text hat mich gerade wirklich sehr zum denken angeregt muss ich sagen. Klasse Beitrag!!!
Sophie♥
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schöne worte
xo katy
http://www.lakatyfox.com
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Ich erkenne mich in diesem Post so gut wieder. Irgendwie ist das gut – weil einem das mal wirklich vor Augen führt wie zeitfressend &auch unsinnig Snapchat eigentlich ist. Wie oft trödel ich morgens vor der Arbeit rum &sehe mir Snaps von diversen Leuten an. Und plötzlich ist so viel Zeit vergangen, dass ich schon wieder mit überhöhter Geschwindigkeit zur arbeit rasen muss. Grausam.
Andererseits mag ich die App &mir ansehen, was meine Freunde, die Kilometerweit entfernt wohnen, so treiben. Ich gucke mir gerne an, was fremde Fellnasen tolles anstellen (Grobi und Elmo fand ich auch immer sehr lustig )&habe das Gefühl, ,das irgendetwas fehlt, wenn ich das Handy nicht griffbereit habe.
Ich verstehe deine Meinung dazu vollkommen &finde es super, dass du von der Snapchat“Sucht“ weg bist.
Ganz liebe Grüße,
Josie von http://www.josieslittlewonderland.de
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Wow das ist ein wirklich super toller Beitrag. Und ehrlich gesagt ging es mir ganz genauso. Finde es klasse das du darüber hier geschrieben hast.
Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag Abend.
Liebe Grüße Lisa
http://hellobeautifulstyle.blogspot.de/
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Ein wunderbarer post, der genau zusammenfasst, warum ich nie auf snapchat bin. Mir war das einfach zuviel des Guten haha
klaro denk ich mir oft, mann das wär jetzt viel besser zu filmen als auf instagram zu posten aber dafür gibts ja auch instagram stories jetzt. und ich hab einfach keine zeit, mir videos UND photos UND blog posts reinzuziehen – wie gesagt, life is what happens while you starring at your iphone!
Lg aus Paris!
Naelle
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Das ist das Problem, dass ich von Anfang an mit Snapchat hatte. Ich glaube, die Stories und Moments können einen spannenden Einblick in das Leben geben, etwa von einer toller Veranstaltung, einem interessanten Tag, das Kochen eines besonderen Rezepts. Doch irgendwie fangen Menschen immer an, diese App für Schwachsinn zu missbrauchen. So werden Nicht-Nachrichten zu Neuigkeiten, non-issues zum Diskussionsbedarf. Es ist traurig, dass Nutzer die gute Grundidee immer wieder kaputt machen.
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Du hast wirklich Recht und ich sehe dieser Entwicklung genauso kritisch entgegen. Ich gebe zu, ab und an schaue ich mir einfach alle meine Snap- Freunde an statt Fern zu sehen. Ich sehe es als Reality TV (die ganzen Youtube Vlogs die im Moment so In sind übrigends auch). Das Problem ist: Ich frage mich wieviel Zeit diese Menschen Online verbringen. Das ist doch total krank?
Ich schaffe an einem Arbeitstag gerade mal 1 Bild auf Instagram zu posten + ein paar zu kommentieren und ein paar Blogs zu lesen. Das wars dann. Ich weiss beim besten Willen nicht, wie man effektiv arbeiten kann und nebenher 5 Instabilder, Snapchat und weiss ich noch alles befüllen soll. Auch Vollzeit Blogger haben doch wichtigeres zu tun denke ich mir? Das Problem ist, das ganze ist eine Sucht. Ich finde von mir selbst schon, das ich viel Online bin. Und mein Online Konsum ist wahrscheinlich 1/100 von dem was die ganzen Influencer betreiben. Lebt man da überhaupt noch in der realen Welt?
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at/
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Mir geht es im Endeffekt genauso wie dir. Am Anfang habe ich Snapchat – noch etwas skeptisch, aber schon sehr begeistert – auf mein Handy geladen und mich vom Alltag anderer Menschen berieseln lassen. Aber so spannend und abwechslungsreich ich Instagram finde, so langweilig wurde Snapchat. Es gab immer das gleiche zu sehen: oberflächliches Gerede, ein neuer Nagellack hier, ein tolles Event da, Playback-Gesinge zu schreckliches Songs aus dem Radio. Natürlich gibt es auch interessante Snaps von interessanten Menschen, aber das meiste geht im Einheitsbrei unter. Sogar einige Menschen, die ich vorher auf Instagram geliebt habe, sind mir durch Snapchat richtig unsympathisch geworden. Ich finde super, dass du dich der „Snapchat-Sucht“ entziehst und auch das richtige Leben ohne Kamera genießt. Denn gerade die, die am wenigsten von sich zeigen, sind meistens die interessantesten
Liebe Grüße,
Cora
http://oh-fitzgerald.blogspot.de/
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Jana, danke fürs Augen öffnen. Viel zu oft erwische ich mich dabei, dass ich erstmal noch Snapchat checken möchte. Einen richtigen Mehrwert hat es tatsächlich nicht. Ich werds in Zukunft auf jeden Fall auch mal etwas bewusster konsumieren.
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Snapchat (oder IG Stories) kann inspirierend sein und Spaß machen – allerdings nur sehr begrenzt. Ich selbst bin manchmal tagelang gar nicht aktiv und an manchen Tagen sehr. Je nach Lust und Laune. Aber oftmals vergisst man, zu reflektieren. Ist das nun auch für die Zuschauer interessant oder zeigt man sich grad nur selbst beim Kaffeetrinken, weil es alle so machen? Was interessiert mich das Abendessen, das Frühstück, das Mittagessen, der Snack zwischendurch? Mich ehrlich gesagt wenig. Vielleicht ‚muss‘ man all dies machen, da Snapchat das neue Reality TV ist und Influencer die neuen Promis. Wie auch immer, jeder sollte selbst entscheiden, ob und in welchem Umfang der solche Apps nutzt. Ich habe für mich beschlossen, dass weniger hier definitiv mehr ist.
Liebste Grüße
Dorina // Adeline und Gustav
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Über das selbe Thema habe ich mir vor kurzem noch Gedanken gemacht.
Erst fand ich Snapchat toll und witzig, langsam nervt es mich aber genau so wie dich, dass ich eine halbe Stunde brauche,
um alle Storys durchzuhaben bei Snapchat.
Meine Zeit stelle ich mir auch besser anders vor
Liebst Mel
https://smajlispassion.wordpress.com/
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Du hast sooooo unglaublich Recht Liebes!!!! Ich bin selbst nie auf den Snapchat Hype mit aufgesprungen und habe selbst gefilmt… Aber es gab eine Zeit in der ich wirklich tagtäglich die Snaps anderer angeschaut haben und mir damit soviel eigene, wichtige Zeit geraubt habe. Mittlerweile nutze ich Snapchat überhaupt nicht mehr, oder höchstens dann wenn ich weiß das eine Bloggerin an einer Destination zugegen ist, die auch bald besuchen werde.
Liebst Kathi
http://www.meetthehappygirl.com
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Ein klasse Text, du hast so Recht. Auf Snapchat kommt sowieso nur noch das Gleiche, die Fame-Blogger (damit meine ich die, die dem Leser keinen wirklichen Mehrwert geben und nur als Kleiderstange fungieren) stellen ihr luxuriöses Leben dar, andere packen Pakete aus und beschweren sich über ihr anstrengendes Leben. Davon möchte ich mir keine Zeit rauben lassen. Von Instagram hingegen lasse ich mir gern Zeit rauben, einfach weil ich schöne Fotos liebe. Aber irgendwo habe ich davon auch einen Mehrwert, lasse mich inspirieren.
Deine Snaps mochte ich im Übrigen immer gern, aber du hattest eben auch den nötigen Cat Content.
Liebe Grüße, Malina
http://malinaflorentine.de
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Was für ein toller Post – du sprichst mir aus der Seele! Geht mir absolut gleich wie dir und unterdessen vergesse ich Snapchat schlichtweg…
Liebst, Mirjam // http://www.miiju.ch
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Ach Jana, so ein cooler Post! Mir geht es da genauso – ähnlich fühle ich mich auch mit Daily Vlogs. Oftmals so nichtssagend aber so süchtigmachend! „Das Video dauert ja nur 10 Minuten“ ist da wohl das Äquivalent zu „Der Swap dauert nur 10 Sekunden“.
Life happens when you don’t look on your smartphone ist wohl der Spruch der über unserer Generation schwebt…
danke für die kleine Erinnerung, heute mal das Handy wegzulegen. Dich lese ich gerne, ohne Angst zu haben, mein Leben zu verpassen. xx Ana http://www.disasterdiary.de
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Wie war, aber das hört ja nicht bei Snapchat auf, sondern geht leider noch viel weiter. Instagram & Co verleiten ja auch und da vergeht Lebenszeit, die man besser hätte nutzen können. Selbst als nicht-Snapchat-Besitzer kenne ich das. Und wie befreiend es ist sein Handy einfachmal auszuschalten
Es ist wirklich ein schöner Post.
Liebe Grüße an dich ♥
Henriette
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Ich weiß genau, was du meinst! Ich mag Snapchat zwar, aber gerade jetzt auf dem Roadtrip vergesse ich es einfach ganz oft – und darüber bin ich auch froh. Manchmal denke ich mir im Nachhiein, oh, das hätte ich vielleicht snappen sollen, aber eigentlich war mir der Moment wohl wichtiger als die Tatsache, dass es irgendjemanden da draußen für maximal 10 Sekunden interessieren könnte. Manchmal nutze ich Snapchat, manchmal nicht, manchmal erzähle ich da etwas, manchmal nicht…und wenn nicht, dann vermisse ich es auch nicht.
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Interessanter Beitrag, dem ich insgesamt zustimmen kann.
Sich alles reinzuziehen von circa 25 Personen dauert nun einmal und so sehr es auch irgendwie Spaß macht oder interessant ist, so kostet es eben doch viel Zeit sich alles anzusehen, um im Endeffekt was davon zu haben? Zu sehen, was andere tun. Das kann inspirierend sein, man hat danach vielleicht auch Lust rauszugehen oder irgendwas anderes zu tun. Aber es kann auch demotivieren. Nämlich dann, wenn endlich alle Snaps durchgeschaut sind, man all das Tolle gesehen hat, was die vielen anderen Menschen so erleben und dann, wenn der letzte Snap vorbei ist, kommt der Gedanke „Ok und jetzt?“
Dabei habe ich mich ein paar Mal ertappt. Mir macht es viel Spaß, die Snaps anderer Leute zu sehen, gleichzeitig beschlich mich einige Male danach dieses komische Gefühl von Leere. Zum Glück habe ich das erkannt und fühle mich danach nicht mehr auf diese Weise seltsam, sondern freue mich vielmehr darüber, irgendwas tolles in den Snaps gesehen zu haben und vielleicht motiviert. Ja, es ist wie ein TV-Ersatz. Nichtsdestotrotz kann ich mich gut vorstellen, dass viele (jüngere) Menschen eben häufiger diese Leere verspüren und irgendwie geplättet sind.
Ich persönlich sehe darin das Problem von Snapchat. Es sollte einer App der Unterhaltung sein, Spaß bereiten und einen positiven Mehrwert haben. Ist das der Fall, so finde ich es völlig legitim, sich jeden Tag die neuen vielen Snaps reinzuziehen, solange es eine Ergänzung zum Tag darstellt. Nach der Arbeit oder Uni. Solange also Snapchat diesen positiven Mehrwert mit sich bringt, finde ich die App toll. Ich selbst snappe btw nicht, berichte also nur aus der Zuschauerperspektive.
Wie auch (fast) alles andere im Leben, gibt es hier zwei Seiten der Medaille.
Ich finde deinen Blogpost fantastisch, da er ganz simpel aufzeigt, was Snapchat mit einem tut bzw. was wir mit Snapchat tun. Und vorallem macht er dies alles dem Leser bewusst.
Liebe Grüße
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Total, diese App kostet wirklich unheimlich viel Zeit, die man eigentlich nur dann wirklich hat, wenn man eine Woche lang krank im Bett liegt und sich schrecklich langweilgt. Bei mir war es auch so, dass ich, sobald ich mit einer Story anfing, auch die anderen durchschauen musste, weil…ja, warum eigentlich? Aus Angst etwas zu verpassen? Dafür waren die Snaps nie spannend genug. Mit Beginn von Instagram Stories öffnete ich Snapchat immer seltener und schaute nur noch die Insta Stories von Menschen an, die mich zu dem Zeitpunkt interessierten. Ich selektierte viel mehr. Und jetzt ist es fast vollständig verebbt.
Gesnappt habe ich ohnehin sehr selten und unregelmäßig. Das war auch gut so, vor allem im letzten Urlaub. Deshalb passt dein letzter Abschnitt perfekt.
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Gerne habe ich deine Zeilen gelesen und würde es auch so unterschreiben! Die Erfindung der App ist ja eine tolle Sache. Leute, die ein ein „wirklich tolles“ Leben haben teilen es mit mir. Und hier fängt es schon an. Man vergleicht sich mit anderen, wird zugedröhnt den ganzen Tag mit neuen Orten und Produkten oder auch Meinungen. Natürlich ist der Mensch ein Voyeur und ich gucke auch gerne hin..ja, an manche Orte dieser Welt komme ich vielleicht nicht. Durch Snapchat habe ich aber schon viel gesehen. Und einige Snapper sind wirklich den ganzen Tag damit beschäftigt zu erzählen und zu zeigen. Wo ist da eigentlich ihr Leben? Ab und an schaue ich noch gerne hin, aber jeden Tag und immer am Ball bleiben, nein, das muss nicht mehr sein. Manchmal ist weniger mehr. Jetzt meine ich mittlerweile, die Leute haben ein Problem mit ihrem Leben und nicht ich
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Liebe Jana,
das hast du richtig gut geschrieben und genau auf den Punkt gebracht. Vor einigen Monaten habe ich gemerkt, dass ich in meiner Freizeit viel an Snapchat hängte und mir die ganzen Geschichten angeschaut habe. Das hat mir am Ende des Tages nicht gefallen. Wie gucke ich diese kurze Videos nur an, wenn ich daraus keinen Reim machen kann. So habe ich angefangen, meine „Snapchat-Freunde“ aus der Liste zu entfernen und nur denen zu folgen, deren Geschichten mich wirklich amüsieren. Letzte Woche habe ich nochmal meine Zahl der „Snapchat-Freunde“ radikal reduziert und folge nur 10 aktive Snapper. Du bist auch noch in meiner Liste, weil du authentisch erscheinst und gerne Videos von Grobi und Elmo hochlädst
Das Ende vom Lied? Ich habe wieder mehr Zeit im Alltag und an manchen Tagen vergesse ich vollkommen, dass es noch die Snap Chat gibt.
Viele Grüße
Natalie
https://www.livolett.de
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Sehr gut zusammengefasst! Und eigentlich auf die ganze Social Media Geschichte anwendbar. Fluch und Segen zugleich. Die Herausforderung wird sein, die richtige Dosis Unterhaltung, Vernetzung und Weiterbildung herauszufiltern.
Und ein kleiner Pro-Tip: Wenn man eine Familie gegründet hat, erledigt sich vieles von alleine
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